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Wie kann Entwicklungshilfe auf dem Grassroot Level richtig gemacht werden?


Bei dem Stichwort Entwicklungshilfe und Afrika sehen die meisten Menschen hungernde Kinder und riesige Staudaemme, die Strom und Wasser zu den Menschen bringen – leider sind beide Bilder nicht sehr dicht an der Realitaet. Entwicklungshilfe ist in der Vergangenheit viel zu oft nichts anderes gewesen, als eine versteckte Beihilfe fuer die heimische Industrie der Geberlaender, denn grosse Projekte waren nur mit Hilfe der etablierten Firmen aus den Geberlaendern umsetzbar und erforderten Maschinen und Bauteile, die in den Geberlaendern gefertigt wurden. Ueber den wirklichen Nutzen einer solchen Hilfe fuer die Laender in Afrika hat man viel zu wenig nachgedacht. Oft wurden die neuen Energiereserven fuer die Fabriken, die grossen internationalen Firmen gehoerten genutzt und nur ein Bruchteil erreichte wirklich die Bevoelkerung. Die Laender Afrikas haben in der Regel keine gut ausgebauten Verteilungsnetze fuer Strom oder Wasser und da die Hilfe in der Regel beim Bau des grossen Dammes oder Kraftwerks endete, blieb der so laut herbei beschworene Segen fuer die Menschen leider aus.

Die Laender Afrikas brauchen fuer ihre riesigen Heere von arbeitslosen oder unterbeschaeftigten Menschen in den laendlichen Raeumen andere Konzepte; hier ist die Hightech aus Europa oder den US nicht die Antwort. Aber an solchen Projekten, die nicht auf die Technologie der Geberlaender angewiesen sind ist in der Regel nie Geld da. Solche Projekte sind nicht spektakulaer und eignen sich auch nicht fuer die große mit viel Pomp inszenierte Eroeffnungsfeier. Bitte richtig verstehen, auch afrikanische Politiker moegen den Pomp der Eroeffnungsfeiern und auch hier ist man leider viel zu oft an den grossen Prestige-Projekten interessiert, denn die lassen sich nun einmal leichter vermarkten.

Entwicklungshilfe auf dem Grassroot Level ist low-tech, sprich es werden nur sehr wenige sehr einfache Werkzeuge gebraucht und die Projekte sollte keine Elemente enthalten, die spaeter aufwendigen Wartungsvorgaenge noetig machen. Im Idealfall sollte die Bewirtschaftung allein aus den Mitteln und Moeglichenkeiten des Einsatzgebietes moeglich sein. Es sollten personalintensive Loesungen gefunden werden, die Lohn und Brot zu moeglichst vielen Menschen bringen.

Da Afrika wie ueberall auf der Welt mit dem grossen Problem der Landflucht zu kaempfen hat, muessen solche Loesungen auf dem Land einsetzen, um die Menschen dort in eine bessere Zukunft zu fuehren, denn nur so kann man den Teufelkreis der Armut nachhaltig beenden. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Leben auf dem Lande, welches in Deutschland inzwischen zum Teil wieder eine etwas verklaerten romantischen Anstricht bekommen hat, in Afrika gleichgesetzt wird mit Armut und Hoffnungslosigkeit. Es gibt wenige Ausnahmen, aber die haben bis heute noch nicht als Initialzuendung gewirkt, wie es so viele erhofft hatten.

Landwirtschaft muss in eine mehr gartenbauliche Form ueberfuehrt werden, die auf kleinen Flaechen gute Ertraege bringt, ohne einen grossen Einsatz an Maschinen, Kunstduenger und Pflanzenschutzmitteln zu erfordern. Nachdem der Eigenbedarf der Menschen auf dem Lande gedeckt ist, koennen sie ihre Produkte innerhalb des Landes und wenn moeglich auch auf dem Weltmarkt anbieten.

Diese Menschen brauchen die Unterstuetzung der grossen Geberlaender an wenigen Stellen. Es wird ein relativ kleiner Betrag fuer den Start gebraucht, dem spaeter Infrastrukturmassnahmen folgen muessen, um die Ueberschuesse vom Land zu den Staedten und zu Haefen transportieren zu koennen und als letzten wichtigen Schritt muss ihnen geholfen und erlaubt werden ihre Produkte zu fairen Preisen auf dem Weltmarkt zu verkaufen.

Wenn man diesen Weg geht, der zugegebener Massen sehr muehsam ist, wird man einen wirklichen Fortschritt in der Bekaemfung der Armut erreichen und ein echtes Partnerschaftsverhaeltnis zu den Geberlaendern aufbauen koennen.

Es waere schoen eure Meinung zu dieser Idee zu hoeren und zu sehen, ob wir vielleicht das eine oder andere Ohr eines Politikers erreichen koennen.

Autor: Denis

Fragen und Antworten zu diesem Thema

Fuer weitere Fragen und Anregungen stehen wir euch gerne zur Verfügung
Renate e-mail oder Denis e-mail

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