Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.

Kakamas – Pfirsiche und Sultanas sind das Markenzeichen dieser Gegend


Der Name Kakamas kommt aus der Sprache des Koranna Stammes und es gibt zwei unterschiedliche Erklaerungen zur Bedeutung des Namens. Die Erste geht so: Als die Hirten aus dem Stamm der Koranna ihre Rinder zur Wasserstelle fuehrten, kam aus dem Schilf eine wilde Bueffelkuh und hat sie angegriffen. Da die Kuh nahe der Wasserstelle lebte, geschah dies haeufiger und so gaben die Einheimischen dem Gebiet den Namen Kakamas.

Die andere Erklaerung ist sehr viel weniger abenteuerlich, denn es ist auch die Bezeichnung fuer eine ‚schlechte Weide‘.

1895 formierte sich in Cape Town eine Bewegung, die sich die Ansiedelung von armen Menschen aus der Stadt auf dem flachen Land auf ihre Fahne geschrieben hatte. Reverend Christiaan Schroeder war inzwischen wieder zurueck in Cape Town und er erinnerte sich an eine Gegend nicht fern von seiner alten Missionsstation, die ihm ideal fuer ein solch grosses landwirtschaftliches Projekt vorkam. Auf einer Konferenz in Worcester schlug er das Tal als Standort fuer das Projekt vor. Seine Idee fand die volle Zustimmung und nur drei Jahre spaeter wurde er von der Dutch Reformed Church mit der Leitung des Projektes beauftragt.

Der Erste von vielen Bewaesserungskanaelen wurde am 4. Juli 1898 feierlich eroeffnet und im Jahre 1900 zaehlte das Projekt schon 95 Siedler. Jeder dieser neuen Siedler erhielt von der Kirche einen Startbetrag von 12 englischen Pfund, war aber ansonsten auf sich selbst gestellt. Die Siedler begannen nun die Strauchvegetation zu roden, die Flussduenenlandschaft in Felder umzuwandeln und vor allem mit der Anlage von einem umfassenden Bewaesserungssystem. Das erklaerte Ziel war es das gesamte Tal in einen bluehenden Garten zu verwandeln. Der Pfirsich zeigte von den verschiedenen Obstbaeumen, die man angepflanzt hatte, die besten Ergebnisse. Und bald begann man mit der Suche nach immer neuen und besseren Sorten. 1928 schickte Reverend H.P. van der Merwe einige Tausend Sultana Weinstoecke von Robertson als Hilfe fuer die Siedler.

Diese Weinstoecke zeigten sich als ideal fuer die Bedingungen vor Ort und heute liegt hier der wichtigste Anbaustandort fuer Sultanas im ganzen suedlichen Afrika. Die grossen zementierten Trockenflaechen fuer die Sultanas und Rosinen sind zu einem der Markenzeichen dieses Gebietes geworden.

Das zweite Markenzeichen stellen die grossen Wasserraeder des ausgekluegelten Bewaesserungssystems dar. Sie sind im Design denen aus dem vorderen Orient nachempfunden. Auch heute nach rund 100 Jahren sind viele von ihnen noch immer im Einsatz und garantieren die gleichmaessige Wasserversorgung der Felder.

Wasserrad des Bewaesserungssystems
Wasserrad des Bewaesserungssystems

Aber nun wollen wir endlich zum Thema der Pfirsiche kommen, denn auch hier verbirgt sich einerecht interessante Geschichte. Die ersten Pfirsiche kamen schon mit Jan van Riebeeck nach Suedafrika. Er brachte Pflanzen von St. Helena. Die spaeter als St. Helena Varietaet bekannten Pflanzen lieben die Bedingungen in Suedafrika so sehr, dass man heute diese Baeume auch in der freien Wildbahn antrifft. Spaeter kam noch eine Variante, der Aprikosen-Pfirsich hinzu. Als dritte Variante erschienen nun Pfirsiche mit einem fast weissen Fruchtfleisch.

Da Pfirsiche ein wichtiges Anbauprodukt in Suedafrika geworden waren, beschaeftigte sich das Institut fuer Landwirtschaft in Stellenbosch Anfang des 20. Jahrhunderts intensiv mit der Suche nach neuen und vielversprechenden Sorten. Man versuchte die Qualitaet der Fruechte so zu verbessern, dass sie sich fuer die Konservenindustrie eignen wuerden.

1933 wurde in Kakamas eine natuerliche Mutation des Pfirsichs entdeckt und es wurden Proben an das Institut in Stellenbosch geschickt. Es stellte sich bald heraus, dass diese Mutation sich nicht nur durch kraeftiges Wachstum sondern auch durch geradezu ideale Fruechte fuer die Konservenverarbeitung auszeichnete. Heute sind 75% aller in Suedafrika produzierten Pfirsiche fuer die riesige Konservenindustrie Nachfahren dieses einen Baumes in Kakamas. Mit den neuen Fruechten begann der kometenhafte Aufstieg der Industrie und bald wurden die Konserven in alle Welt exportiert.

Die Gegend von Kakamas ist auch fuer ausgezeichnete Datteln bekannt und es gibt sogar ein wenig Weinbau.

Als weitere Industrie entwickelte sich die Produktion von getrockneten Fruechten. Als Besucher in Suedafrika sollte man es nicht versaeumen, diese sehr schmackhaften und gesunden getrockneten Fruechte, die in Form von Snacks angeboten werden zu probieren. Es ist die beste kleine Zwischenmahlzeit fuer einen Ausflug in den Busch.

North West Province

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
4 Sterne (10 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren
Regional > Südliches Afrika > Laenderprofile > Suedafrika > Sehenswertes abseits der ueblichen Routen > Kakamas