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Erste Kontakte mit den Menschen des suedlichen Afrika


Der nachfolgende Text wird versuchen einen Ueberblick zu den sehr fruehen Kontakten zwischen den Menschen des Mittelmeerraumes und dem suedlichen Afrika zu geben. Wir wollen zeigen, dass es schon Kontakte gab, bevor die Seefahrer aus Portugal ankamen.

Der wohl aelteste Bericht findet sich bei Herodot. Er beschreibt eine Flotte aus Phoenizien, die um 600 v.Chr. im Auftrag des Pharaos Necho (man findet ihn auch unter den Namen Neco oder Necos) vom Roten Meer aus nach Sueden aufbrach. Die Flotte hatte den Auftrag durch die Saeulen des Hercules (Gibraltar) zurueckzukehren. Die Reise dauerte drei Jahre. Man muss dabei bedenken, dass die Flotte Zwischenstopps machte, um Mais anzubauen und zu ernten, bevor sie zur Weiterfahrt aufbrachen. Die Seefahrer berichteten ueber den Effekt, dass sich die Sonne, nachdem sie den Aequator passiert hatten, von der linken auf die rechte Seite bewegt hatte. Diese Aussage konnte nur gemacht werden von Menschen, die diesen Effekt erlebt hatten. Auch die Dauer der Reise erscheint plausibel. Es sind leider keine weiteren Details dieser Reise verzeichnet, aber man muss davon ausgehen, dass es zu ersten Kontakten zwischen den Seefahrern und der einheimischen Bevoelkerung der Kuestenregion gekommen ist.

Nach dieser ersten Expedition folgte eine Pause von fast 2.000 Jahren, bevor wieder Menschen aus dem Mittelmeerraum ins suedliche Afrika vordrangen.

Die Kueste Westafrikas hingegen hatte Kontakt mit den Seefahrern von Karthago. Um 500 v.Chr. erreichte Hanno mit seiner Flotte von 60 Schiffen den suedlichen Teil Liberias.

Weniger Jahre spaeter, um 470 v.Chr. wurde Sataspes vom Koenig der Perser auf eine Expedition geschickt. Seine Route fuehrte ihn durch das Mittelmeer nach Westen, und dann segelte er entlang der Kueste nach Sueden. Die Reise dauerte mehrere Monate. Schliesslich erreichte er einen Punkt, wo die Winde ihm eine Weiterfahrt unmoeglich machten. Dieser Punkt liegt auf der Hoehe des 5. Breitengrades noerdlicher Breite und d.h. er erreichte die gleiche Gegend wie Hanno vor ihm.

Die Schiffe dieser fruehen Seefahrer hatten Segel, die es ihnen nicht erlaubten, gegen den Wind zu segeln. Dieses Handicap verhinderte fuer die naechsten 2.000 Jahre jeden weiteren Versuch Afrika auf der Westseite zu umsegeln.

Erst die Erfindung des dreieckigen Segels durch die Araber brachte die Loesung. Die Portugiesen ruesteten ihre Schiffe mit solchen Segeln aus und konnten nun von Westen in den Bereich des suedlichen Afrika vorstossen.

Portugal war ein Land, das kaum eigene Bodenschaetze oder andere Handelsgueter hatte, deshalb wurde der internationale Handel fuer dieses kleine Land so wichtig. Man wusste durch Kontakte mit den Arabern, dass sich jenseits der Sahara die Quellen fuer Gold, Elfenbein und Sklaven befanden. Auch den Handel mit Indien und China, als Quellen fuer die begehrten Gueter Seide und Gewuerze, wollte man mit der Umsegelung Afrikas gern erreichen. Der Landweg nach Indien und China war durch die Laender des Islam fuer die Europaeer zu dieser Zeit versperrt.

Heinrich der Seefahrer, Koenig von Portugal, schickte Schiffe entlang der Kueste Maroccos nach Sueden, um in den lukrativen Handel mit Gold und Sklaven einzutreten. Im Jahre 1444 erreichten die ersten Schiffe die Muendung des Sengals und bis zum Jahre 1460, dem Todesjahr Heinrichs, hatten seine Seefahrer die Kueste bis zum heutigen Sierra Leon erkundet. Sein Nachfolger sah in der Folgezeit, dass die Schiffe immer weiter nach Sueden vorstiessen. 1477 erreichten sie Gabon und waren damit suedlich des Aequators. Diogo Cao erreichte 1483 auf seiner ersten Reise Lobito Bay. Auf seiner zweiten Reise im Jahre 1486 drang er bis Cape Cross im heutigen Namibia vor.

Der Koenig von Portugal war enttaeuscht, dass seine Schiffe immer noch nicht den suedlichen Zipfel Afrikas erreicht hatten und dann in den Indischen Ozean vorgestossen waren. Im Januar 1488 gelang es Bartholomeu Dias, das Kap der Guten Hoffnung zu umrunden. Er erreichte die Gegend der heutigen Mossel Bay. Er hatte gezeigt, dass man Afrika im Sueden umsegeln konnte.

Im Jahre 1497 umschiffte Vasco da Gama die Suedspitze Afrikas und drang entlang der Ostkueste nach Norden vor. Auf seinem Rueckweg sah er das Kap, und er gab ihm den Namen "Kap der Guten Hoffnung".

Die Portugiesen erreichten wenig spaeter Mombasa and Malindi. Sie stiessen auf das Sultanat der Araber und erkannten, dass die Araber seit langem einen intensiven Seehandel mit Indien betrieben hatten. Malindi hatte sogar schon Handelsbeziehungen mit China. So hatte der Chinesische Kaiser schon 1414 eine Giraffe aus Malindi bekommen.

Die Portugiesen nahmen die Dienste eines arabischen Navigators in Anspruch und erreichten nun sicher die Kueste Indiens. Es war schon eine gewisse Ironie, dass sie am Ende die Araber nicht umgehen konnten und nur mit deren Hilfe Indien erreichen konnten.

Die Araber hatten schon seit dem 1. Jahrhundert die Kueste Ostafrikas regelmaessig besucht. Sie hatten zu dieser Zeit Rhapat, suedlich von Dar es Salaam erreicht.

Nach dem Aufstieg des Islam im 7. Jahrhundert dehnte sich der arabische Handel sehr viel weiter nach Sueden aus. Um 750 erreichten ihre Schiffe Sofala, einen Ort, der etwas suedlich von Beira liegt.

Den Hoehepunkt erreichte die arabische Influenz im 12. Jahrhundert und sie dauerte an, bis sie schliesslich von den Portugiesen im 16. Jahrhundert abgeloest wurden.

Die Portugiesen waren gut im Bestimmen des Breitengrades, machten aber oft toedliche Fehler bei der Bestimmung des Laengengrades. Diese Fehler fuehrten zu vielen Schiffbruechen entlang der Ostkueste Suedafrikas und Mosambiques.

Diesen fruehen Seeleuten verdanken wir die ersten Berichte ueber das suedliche Afrika und seine Menschen. Aber darauf wollen wir im zweiten Teil unseres Berichtes ueber die fruehen Entdeckungen naeher eingehen. In einem dritten Teil werden wir uns mit der ersten Expedition der chinesischen Seefahrer beschaeftigen, die sich Afrika von Osten her genaehert hatten.

Autor: denis2010

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