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16 Tage ab/bis Montreal Vom 03.09. bis 19.09.2009

Meine Freundin Renate und ich (moin25/Gerda) hatten uns bei Feierabend.de als Scouts für einen Reise durch Quebec, der größten Provinz Canadas, beworben. Diese Reise wird von FTI in Zusammenarbeit mit der Canadian Tourism Commission angeboten.

Unsere Aufgabe bestand darin, die vorgegebene Route entlang zu fahren, Land und Leute kennenzulernen und einen Reisebericht zu schreiben. Der Titel unseres Berichts lautet: Splendid Nature of Quebec. Splendid heißt übersetzt ins Deutsche: famos, brillant, herrlich, prächtig, wunderbar. Eine herrliche, famose, brillante und prächtige Natur in der Provinz Quebec hielt uns während unseres Aufenthaltes „gefangen“.

Kanada Aussicht, Mitgliederbericht moin25

Der Einstieg: Was wussten wir von Kanada?!

Kanada (engl.und frz.) ist ein Staat in Nordamerika, der zwischen dem Atlantik im Osten und dem Pazifik im Westen liegt und nordwärts bis zum Arktischen Ozean reicht. Die einzige Landesgrenze ist jene zu den Vereinigten Staaten von Amerika im Süden und Nordwesten. Gemessen an der Fläche ist Kanada der zweitgrößte Staat der Erde, doch nur im Süden existieren städtischen Ballungsräume. Ca. 30 Millionen Einwohner hat dieses riesige Land! Vom Osten nach Westen fährt man mit dem Auto mindestens 5 Tage, ca. 5.000 km!!!

Die Besiedlung des Landes begann bereits vor 12.000 Jahren durch Indianer. Es folgten die Inuit vor rund 5000 Jahren. Ab dem späten 15. Jahrhundert landeten Europäer an der Ostküste und begannen um 1600 mit der Kolonialisierung. Dabei siedelten sich überwiegend Engländer und Franzosen an. In dieser Zeit breitete sich die Bezeichnung „Canada“ aus, das ursprünglich ein Name für ein Irokesendorf war. Das Land besitzt zwei Amtssprachen: Englisch und Französisch. Die Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz Quebec ist u.a. eine zentrale Konfliktlinie in der Gesellschaft.

Start der Reise

Donnerstag, 03.09.2009 Abflug ab Frankfurt/Main mit der Air Canada Richtung Montreal. Ankunft gegen 11.40 Uhr (Ortszeit), Int. Flughafen Pierre Elliot Trudeau. Die Zeitverschiebung beträgt 6 Stunden. Nach einem reibungslosen Flug und Gepäckrückgabe machten wir uns auf zu der Autovermietung Alamo. Ruckzuck erhielten wir das Fahrzeug, einen Ford Fusion. Die Reiseunterlagen sollten uns erst im ersten Hotel ausgehändigt werden.

Und schon begann unser erstes Abenteuer, denn: Die Adresse von unserem Starthotel nahm das erhaltene Navigationsgerät nicht an, Straße unbekannt. Ups. Der Mitarbeiter von Alamo sprach nur wenig Englisch und konnte uns nicht helfen. Ein Telefonat nach München mit FTI förderte auch nur die – nicht zutreffende - Adresse zutage, die uns bereits bekannt war. Es erbarmte sich zum Glück eine Dame, die uns mit einem Stadtplan von Montreal aushalf. Mit dem Navi und einigem Zeitaufwand fanden wir schließlich recht entnervt das Hotel Auberge Le Pomerol. Und mussten hier auch noch feststellen: Lift? Nee! Den gab es übrigens auch auf der weiteren Reise in den Aubergen (Gasthöfen, Pensionen) gar nicht und nur selten in den Hotels. Aber man war immer bemüht uns Hilfe zu organisieren.

Freitag, 04.09.2009

Rechtzeitig nach dem Frühstück erkundeten wir zu Fuß die Altstadt mit dem hübschen Kopfsteinpflaster. Zuerst ging es durch das quirlige und lebendige Chinatown. Wir waren begeistert von der Freundlichkeit der Menschen dort, den vielen bunten Läden und der ganzen exotischen Atmosphäre. Dann erreichten wir den wundervollen, riesigen "Place Royale". Beim Bummel durch das Viertel rund um den Platz konnten wir uns nicht sattsehen an der bunten Vielfalt und dem Leben in den kleinen Straßen, die vielen Kutschen, die durch die Altstadt fuhren, und an den zahlreichen schönen Lokalen. Wir hätten tagelang hier herumwandern können!

Am Nachmittag stand eine Schifffahrt auf dem St. Lawrence Strom zum alten Hafen auf dem Programm , St. Helens Island und den Boucherville Islands. Wir erhielten schon gleich bei diesem Ausflug auf dem Wasser einen Einblick in die gewaltigen Erdölraffinerien, die im Industriegebiet Montreals viele Arbeitsplätze bieten und demzufolge Canada einen für unsere Verhältnisse günstigen Spritpreis anbieten kann. Kleinwagen haben wir nur selten gesehen auf unserer Reise durch den Osten von Canada.
Und was uns später noch überraschen sollte: von Quebec bis in die östliche Spitze Perce und wieder zurück Richtung Quebec gab es KEINEN Mobilempfang! Ich habe während dieser Reise nie jemanden mit einem Handy telefonieren gesehen!!!

Nach der Schifffahrt gingen wir zurück zum Hotel und fuhren die rund 260 km nach Quebec City. Beim Rausfahren aus Montreal konnten wir noch einmal die beeindruckende Skyline genießen. Begeistert hat mich auch der Baustil in den kleinen Vororten, die wir durchquerten. Da wir noch bei Tageslicht in Quebec City ankommen wollten (was uns leider nicht gelang), war es zeitlich nicht möglich, irgendwo auf dem Weg von Montreal nach Quebec City noch einen Stopp einzulegen. Schade, denn der Highway 138 folgt einer historischen Strecke und führt in die Frühgeschichte Kanadas zurück. Zum Glück fanden wir diesmal unser Hotel, das Chateau Laurier Quebec, prompt. Zwei Nächte sollte dieses Hotel nun unser Quartier sein.

Kanada Rundreise, Mitgliederbericht von moin25

Quebec City ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Quebec. Sie ist die einzige Stadt in Nordamerika, deren Festungsanlagen noch intakt sind und wurde 1985 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Stadt zählt ca. 51.000 Einwohner. Die Flussenge, zwischen den Städten Quebec und Levis auf dem gegenüberliegendem Ufer hat die Stadt ihren Namen gegeben: Kebek, ein Wort aus der Algonkin-Sprache, bedeutet: Engstelle. Unser Hotel lag direkt neben der Zitadelle, ein Teil der Stadtmauer, südlich der Oberstadt, die die Altstadt völlig umgibt.

Samstag, 05.09.2009

Wir erkundeten zu Fuß die Altstadt. Wunderschöne Häuser, einladende Lokale und Geschäfte, sehr sauber, viele, viele Blumen und Pflanzen, viele Straßenmusiker und eine herrliche Aussicht haben uns Quebec City ans Herz wachsen lassen. Unvergessliche Tage. Und immer wieder erlebten wir die Freundlichkeit der Menschen. Obwohl überall und allerorts nur französisch gesprochen wurde, selten jemand englisch sprechen konnte und deutsch schon gar nicht, fühlten wir zwei uns in Quebec City „ zu Hause“. Aber die Fahrt ging weiter.

Sonntag, 06.09.2009

Von Quebec City nach Riviere-du-Loup ins Hotel Auberge La Sollaliere für eine Übernachtung. Strecke: 210 km über den Highway 20, vorbei am St. Lorenz Strom. Den ersten Stopp haben in Berthier-Sur-Mer, um dort den besten Strand entlang des Südufers des Sankt-Lorenz-Stromes zu finden. Wir fanden einen kleinen Hafen, ein Dorf mit ein paar Häusern, aber keinen Badestrand. Der nächste Stopp war dann Saint-Jean-Port-Joli, die Holzschnitzerhauptstadt Quebecs. In der L‘Eglise de Saint-Jean-Baptisten Kirche, 1779 erbaut, konnten wir uns die Kreativität mehrerer Generationen an Holzschnittarbeiten anschauen.

Montag, 07.09.2009

Wir fuhren die ca. 410 km von Riviere-du-Loup nach Paspebiac/Baie des Chaleurs, zum Hotel Bai Bleue. Wir stoppten in in Saint-Flavie. Diese kleine Stadt wird als „Tour zur Gaspesie“ bezeichnet. Hier spaltet sich die Route 132 und führt nach Süden in das Matapedi Flusstal, eine fast unberührte Wildnis, nur noch überragt von den Chi Choc Bergen. Ebenso legten wir Pausen ein Saint-Moise ein, 1870 gegründet und somit der älteste Ort der Umgebung sowie in Val-Brillant, einem Ort, den man auch „Königin des Tals“ nennt, und der in einer wunderbaren Lage am 24 km langen Matapedia See liegt.

Dienstag, 08.09.2009

Wir besuchten den Nationalpark Parc Cons de Miguasha. Die Fossilien des Miguasha Felsens beweisen, dass schon vor 400 Millionen Jahren hier Leben herrschte. Diese Stätte hat sich aufgrund von ausgezeichneten erhaltenen Fossilien international einen Namen gemacht. Im Besucherzentrum erhielten wir mehr bildlich (da alles in frz. Sprache geschrieben) Informationen zu den wohl erhaltenen Fossilien und unternahmen eine eigene Wanderung um das Kliff.

Mittwoch, 09.09.2009

Wir starteten die ca. 200 km von Baie des Chaleurs nach Perce ins Hotel Le Mirage. Unsere Stopps waren: Bonaventure, ein schöner Ferienort und Port Daniel.Laut unseren Reiseunterlagen sollten wir durch viele kleine verträumte Fischerdörfer fahren. Doch wir waren ein wenig enttäuscht, da die kanadischen Fischerdörfer im Osten weniger Flair haben als die Dörfer an den Küsten Deutschlands. Außerdem suchten wir auf unserer gesamten Reise vergeblich ein reines Fischlokal.
Ein besonderer Höhepunkt unserer Reise war an diesem Tag die „Excursion around the Perce Rock and the Bonaventure Island“ mit einem Schiff. Wir starteten mit Les Bateliers de Perce zu der Entdeckungsfahrt rund um den 433 m langen und 88 m hohen Felsen und beobachteten die Seevögel in den Schutzgebieten auf der Bonaventure Insel. Natürlich haben wir die Insel auch besucht und zu Fuß erkundet.

Fluss in Kanada

Donnerstag, 10.09.2009

Für mich (Gerda/moin25) war dies ein „Ausruhtag“ und für Renate ein Erkundungs-Spaziergang in und um Perce.

Freitag, 11.09.2009

Unser Ziel sollte im Parc de la Gaspesie Saint Anne des Monts sein, Hotel Gite du Mont Albert. Von den zwei Wegstrecken dorthin wählten wir die längere, ca. 300 km. Wir stoppten in Gaspe, eine Kleinstadt und das wirtschaftliche Zentrum der Gaspesie Halbinsel. Unser Hotel begeisterte uns: Es hatte eine herrliche Lage inmitten des Nationalparks de la Gaspesie.

Samstag, 12.09.2009

Wir erkundeten den Nationalpark mit dem Auto. Legten Stopps ein und gingen zu Fuß weiter um die herrlichen Landschaften zu genießen. Wir bedauerten sehr, dass unsere Reise nur zwei Woche dauerte. Wie gerne hätten wir weitere Wanderungen und Spaziergänge durch die Nationalparks unternommen!

Sonntag, 13.09.2009

Der Wettergott zeigte sich ausnahmsweise nicht von der allerbesten Seite: Es war bedeckt und kühler geworden und wir wollten nach Lews Escoumins/Tadoussac. Eine Strecke von wiederum ca. 300 km. Jedoch mussten wir mit der Autofähre von Matana, am Südufer des Sankt-Lorenz-Stroms gelegen, nach Bai-Comeau am Nordufer. Bei der Reservierung der Fähre am Tag zuvor hatten wir erfahren, dass sie am Sonntag nur einmal und zwar um 15.00 Uhr ablegt. 62 km Überfahrt dauerten drei Stunden! Wir kamen also erst um 18.00 Uhr in Bai-Comeau an und hatten dann noch ca. 200 km bis Les Escoumins. Bei einer Höchstgeschwindigkeit von 90 Stundenkilometern und einigen Baustellen kamen wir erst in den späten Abendstunden an unserem Ziel, der Pension Auberge De La Bai, an. Leider war die Pension ein wenig enttäuschend; sie war insgesamt recht karg und die Bettwäsche ziemlich dünn, so dass wir uns warm anziehen mussten, um schlafen zu können. Gehört aber wohl auch zu einem kanadischen Erlebnis.

Montag, 14.09.2009

Weiter ging es am Montag, zuerst einmal nach Tadoussac zum Whalewatching mit einem Zodiac Boot von der Groupe Dufor Cruises. Treffpunkt war das Tadoussac Hotel, in dem der Film „Hotel New Hampshire“ nach dem Buch von John Irving gedreht worden war. Eine fantastische Landschaft und wunderschöne Gegend. Tadoussac ist ein beliebtes Urlaubsgebiet. Insbesondere die Wale ziehen immer mehr Touristen an. Und diese Wale beobachteten wir vom Zodiac-Boot. Dazu mussten wir entsprechende wetterfeste Kleidung anziehen und hatten drei wunderbare interessante Stunden mit vielen Beobachtungsmöglichkeiten der dort lebenden Wale im Strom und im Fjord.

Dienstag, 15.09.2009

Unser nächstes Ziel am Dienstag war Saguenay/Chicoutimi, die Auberges des 21, ca. 130 km Fahrt. Gar nicht so einfach zu finden war dieses Hotel, jedoch wunderbar gelegen an einem See.

Mittwoch, 16.09.2009

Der See Lac Saint-Jean. Die Fahrtstrecke zur Auberge Des Iles betrug ca. 130 km. Der Ort Saint Gedeon war in unserem Reiseunterlagen leider nicht verzeichnet, doch unser Navi führte uns sicher in unser Quartier. Der Lac Saint Jean mit seinen vielen geologischen Kontrasten ist das eindrucksvollste Gebiet der Saguenay Region. Genauer angesehen haben wir uns die Stadt Alma, Desbiens.

Haus in Kanada

Donnerstag, 17.09.2009 und Freitag, 18.09.2009

Donnerstag und Freitag führte uns unsere Reise nach Saint Alexis des Monts in dem wunderbar gelegenen Hotel Lac a l Eau Claire direkt am gleichnamigen See. Ca. 280 km betrug diese vorletzte Etappe. Besucher, die Ruhe und Natur suchen, sind hier genau richtig, ebenso wie der Aktiveurlauber, der vielerlei Unternehmungen plant. Wir, Renate und ich, haben uns einen Ruhetag gegönnt mit Relaxmassage, Schwimmen, in der Sonne liegen, am Morgen einen mystischen Nebel über den See zu bestaunen: einfach nur Entspannen. Am Abend unternahm Renate noch eine Exkursion zur Bärenbeobachtung und war begeistert.

Freitag, 18.09.2009, unser Rückflugtag

Unsere letzte Etappe liegt vor uns: ca. 150 km von Saint-Alexis-des-Monts nach Montreal. Natürlich gab es wiederum ein kleines Problem: Wir hatten keine genaue Straßenangabe von Alamo und vom Internationalen Airport für das Navigerät. Wir gingen aber davon aus, dass Alamo sicherlich bei den Terminals An-und Abflug zu finden ist, und da war es auch. Die Rückgabe vom Mietwagen erfolgte kurz und schmerzlos. Zig Autos standen in der Schlange. Es kam ein netter Mensch von Alamo, schaute kurz in und um den Wagen und schwups hatten wir einen Zettel in die Hand gedrückt bekommen und konnten unser Gepäck ausladen. 16 Tage mit dem Fort Fusion gingen ohne Schrammen zu Ende. Der Rückflug war etwas „ruckelig“. Wir flogen durch die Nacht, dem Morgen in Deutschland entgegen und landeten mit einer nur kurzen Verspätung in Frankfurt.

Rückblick

Jetzt nach der Rückkehr, beim Anschauen der vielen Fotos und beim Schreiben dieses Reiseberichtes, fahre ich diese Reise wieder und wieder und manche Eindrücke und Erlebnisse werden mir jetzt erst richtig bewusst. Ach, was wäre es schön gewesen, wenn wir etwas mehr Zeit gehabt hätten, um die herrlichen Nationalparks noch weiter zu erkunden!

Ich danke der Canadian Tourism Commission und FTI für die Organisation und Unterstützung und dafür, dass sie mir eine solche Reise ermöglicht haben.

Autor: ehemaliges Mitglied

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