Von Correctiv bis Mimikama: Die wichtigsten Faktencheck-Plattformen im Überblick
Eine spektakuläre Schlagzeile, die niemand sonst meldet. Ein Foto, das auf den ersten Blick schockiert, aber keinen eindeutigen Kontext liefert. Oder ein Video, das einen Politiker kompromittiert, obwohl es kaum glaubwürdig erscheint. Falsch meldunge, auch Fake News genannt, sind allgegenwärtig – und genau hier setzen Faktencheck-Plattformen an, die gezielt solche Fälschungen aufdecken. Wir stellen die wichtigsten vor.

Wer entscheidet, was überprüft wird?
Die Auswahl der überprüften Inhalte erfolgt durch eine Kombination aus interner Redaktion und Hinweisen aus der Bevölkerung. Viele Faktencheck-Plattformen ermöglichen es Bürgerinnen und Bürgern, verdächtige Inhalte zu melden, die dann analysiert werden. Correctiv bezieht seine Community aktiv in den Rechercheprozess mit ein, um gemeinsam Fake News aufzudecken. Diese Form der Bürgerbeteiligung trägt dazu bei, Transparenz zu schaffen und das Bewusstsein für Desinformation zu schärfen.
Correctiv: Investigativer Journalismus
Correctiv ist ein unabhängiges, gemeinnütziges Recherchezentrum, das gezielt Desinformation untersucht. Besonders politisch brisante Themen werden dort geprüft und mit belegbaren Fakten widerlegt. Correctiv finanziert sich hauptsächlich durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Fördermittel von Stiftungen. Da die Redaktion nicht von Werbeeinnahmen abhängig ist, kann sie ohne wirtschaftliche Interessen arbeiten.
dpa Faktencheck: Die Nachrichtenagentur

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) überprüft kursierende Behauptungen und stellt falsche Informationen richtig. Besonders oft werden virale Fake News aus sozialen Netzwerken analysiert und in den richtigen Kontext gesetzt. Als Teil der dpa finanziert sich der Faktencheck über Medienhäuser, die die Nachrichtenagentur abonnieren.
DW Faktencheck: Globaler Kontext
Die Deutsche Welle (DW) betreibt ihren eigenen Faktencheck, der sich vor allem mit Fake News von internationaler Tragweite befasst. Besonders politische Fehlinformationen oder gezielt verbreitete Desinformation in Krisenzeiten werden geprüft. Als staatlich finanzierter Auslandssender arbeitet die DW unabhängig, aber mit öffentlicher Förderung.
Mimikama: Faktencheck für Social Media & Kettenbriefe
Mimika hat sich auf Falschmeldungen spezialisiert, die in sozialen Medien und Messenger-Diensten wie WhatsApp kursieren. Besonders manipulierte Bilder, Kettenbriefe und betrügerische Meldungen stehen hier im Fokus. Die Plattform wird durch Spenden sowie ehrenamtliche Mitarbeit finanziert.
GADMO: Länderverbindende Faktenprüfung
Das German-Austrian Digital Media Observatory (GADMO) ist eine länderübergreifende Initiative zur Bekämpfung von Fake News in Deutschland und Österreich. Es vereint verschiedene Faktencheck-Organisationen wie die Agence France-Presse (AFP), Correctiv und die Austria Presse Agentur. GADMO wird durch die Europäische Union finanziert und wissenschaftlich unterstützt.
Volksverpetzer: Klare Haltung
Volksverpetzer wurde ursprünglich als Blog gegründet und hat sich zu einer Plattform entwickelt, die sich intensiv mit Desinformation und Hassrede auseinandersetzt. Die Faktenchecks beschäftigen sich vor allem mit rechtspopulistischen Erzählungen und Verschwörungstheorien. Die Finanzierung erfolgt größtenteils über Spenden und Crowdfunding, wodurch die Plattform unabhängig agiert.

Was kannst Du selbst tun?
Neben den professionellen Faktencheck-Plattformen gibt es einfache Methoden, um Falschinformationen eigenständig zu erkennen. Nachrichten sollten immer auf mehreren vertrauenswürdigen Seiten überprüft werden. Eine Bildrückwärtssuche kann zeigen, ob ein Foto aus dem ursprünglichen Kontext gerissen wurde. Besonders alarmierende oder emotional aufgeladene Meldungen sollten immer kritisch hinterfragt werden, bevor sie geteilt werden.
Kennst Du weitere Plattformen oder Apps, um Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen? Falls ja, teile sie gerne mit anderen Mitgliedern in den Kommentaren!
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