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Geplante Obsoleszenz einfach erklärt

Zugegeben, das Wort „Obsoleszenz“ werden die wenigsten im Alltag verwenden und dennoch kennt jeder dieses Phänomen. Was steckt dahinter?
Gemeint ist der geplante Verschleiß von Produkten durch die Hersteller. Das bedeutet, dass bereits bei der Produktion ein Abnutzungsdatum geplant ist, ab dem die Ware durch etwas Neues ersetzt werden soll. Während es früher also darum ging, bestimmte Dinge wie Möbel beispielsweise über Generationen hinweg zu erhalten, ist heute ein kurzer Lebenszyklus das Ziel.

Warum ist das so?

Menschenschlange

Durch die bewusste Verkürzung der Lebensdauer von Produkten wie Glühbirnen, Nylonstrumpfhosen, Drucker etc. wird der Verbraucher zum Neukauf animiert. Nur so ist dauerhaftes Wachstum als Motor der kapitalistischen Gesellschaft möglich. Aber nicht nur das frühe Kaputtgehen ist Element des geplanten Verschleißes, auch das Wecken von Begehrlichkeiten und immer schneller werdende Trends führen dazu, dass der Wunsch nach etwas Neuem, Besseren von Konsumenten durch Neukauf gedeckt wird. Apple hat dieses Phänomen der so genannten psychologischen Obsoleszenz mit seinen iPhones perfektioniert: Die neuesten Modelle mögen kaum innovative Neuerungen haben, dennoch stehen die Leute Schlange, um es sich am Tag der Erscheinung zu kaufen. Zu horrenden Preisen, wohlgemerkt.

Bewusster Verschleiß: Ein neues Phänomen?

mehrere Glühbirnen vor einer Steinwand

Ganz klar: nein. Bereits in den 1920er Jahren wurde ein Kartell geschaffen, das die Leistung von Glühbirnen auf 1000 Stunden begrenzen sollte. Rein technisch war eine längere Lebensdauer bereits damals möglich, aber das hätte den Absatz geschmälert. Auch in der Autoindustrie wurde bei General Motors bereits damit gearbeitet, während Ford noch auf Langlebigkeit setzte. Diese Beispiele lassen sich fortsetzen und decken mittlerweile fast alle Bereiche ab. Noch nie war die Lebensdauer der von uns genutzten Gegenstände so kurz wie heute.

Was kann ich tun?

Es ist nicht leicht, dem etwas entgegen zu setzen. An erster Stelle steht Achtsamkeit und der Kauf von qualitativ hochwertigeren Produkten. Leider ist das kein Garant für eine längere Lebensdauer, deshalb hilft es, sich beim Kauf über mögliche Ersatz- und Reparaturmöglichkeiten zu informieren. Auch wer beim Reparieren nicht fit ist, kann hier etwas tun und sich beispielsweise in Repair-Cafés Hilfe holen. Und es geht auch darum, den Wert eines Gegenstandes vor Augen zu führen und nicht nur den Preis zu sehen. So kann beispielsweise die Reparatur eines Stuhls genauso teuer sein wie die Neuanschaffung. Aber ist neu dann immer besser?

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