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Inge Müller: Wortjuwelen

von Inge Müller

Es ist ein bißchen schwierig, diese Texte einzuordnen. Man könnte sie als Lyrik bezeichnen, Real-Lyrik oder Real-Poesie vielleicht oder sie auch einfach Lied oder Gedicht nennen, auch wenn das nur eingeschränkt passt. Es handelt sich um mediale Texte, und es sind kurze, eindringliche Betrachtungen über die Welt, das Leben und das Mensch-Sein – einzelne Aspekte hervorgehoben, konzentriert und aufmerksam beobachtet und klar und dicht beschrieben. So wie Träume und Gedanken in einzelnen kleinen Sequenzen kommen, sind hier Einsichten, Ansichten, Hinweise oder Beobachtungen in gedicht- oder liedähnlicher Form beschrieben. Eine genauere Zuordnung, wenn er sie benötigt, überlasse ich dem Leser. Ich selbst bleibe einfach bei ‚Texte‘.
Ebenso bleibt es natürlich ganz dem Leser überlassen, ob er nur die Worte auf sich wirken, sich von ihnen berühren lassen möchte, oder ob ihn die Entstehung - also der mediale Aspekt - ebenfalls interessiert; vielleicht um den Moment zu nutzen, den eigenen Horizont dabei zu erweitern und sich eine eigene Perspektive zu genehmigen: „…es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde …“ und manchmal schimmern sie eben zu uns durch.
Und so scheinen uns die Texte aus einer anderen Ebene unserer Existenz zu erreichen. In liebevollen Worten voller Trost und Wärme zeigen sie uns neue Perspektiven auf für unseren irdischen Weg, eröffnen uns ungewohnte Blickwinkel auf unser Leben, unsere Probleme und unsere Fragen und geben Hinweise denen, die auf der Suche sind nach einem Sinn. Voll Poesie wird der Blick seinen Gewohnheiten entrissen und behutsam auf andere Pfade geführt. Jeder kann die zum Teil geheimnisvolle Schönheit dieser Bilder auf sich wirken lassen. Sie zeigen uns unsere Realität in einem neuen Licht und erlauben, wenn wir bereit dazu sind, auch einen Blick über diese Realität hinaus. Die bisherige Erfahrung mit den Texten zeigt, dass sich Leser auf sehr unterschiedliche Art angesprochen, betroffen und berührt fühlen, und dass sie niemanden wirklich „kalt“ lassen. So enthalten sie für den einen Rat und Hinweis in einer speziellen Lebenssituation, für den anderen neue Gesichtspunkte bei der Bewältigung von Problemen, und ein weiterer wiederum findet Anregungen für eine neue oder erweiterte Sichtweise auf menschliches Miteinander oder wird in seiner eigenen bereits begonnenen Suche weitergeführt.
Und vor allem anderen erinnern uns die Texte an unsere Verbundenheit und Geborgenheit in einem Ganzen, das die eigentliche und endgültige Heimat unserer Seelen ist, lassen diese Geborgenheit fühlbar werden und fordern uns auf, mit unserer eigenen Seele wieder in Kontakt zu treten. Seit diese Texte – für mich völlig überraschend und mich aus meiner „normalen Realität“ holend – zu meinem Lebensthema geworden sind, erfahre ich von immer mehr Menschen, dass sie im Stillen fast alle auf die eine oder andere Art auf der Suche sind: nach mehr Wärme, Geborgenheit, nach Sinn und Liebe und nach einem Aufweichen der engen Grenzen, in denen wir uns „normalerweise“ aufhalten, an denen wir uns ausrichten und in denen wir uns oft genug gefangen fühlen. Den Mut, diese Grenzen und ihre Funktion zu erkennen, sie in Frage zu stellen und immer mal wieder einen Blick darüber hinaus zu riskieren – und die Erfahrungen, die man dabei macht – das würde ich vielen anderen wünschen und von Herzen gönnen. Genauso wie das Erlebnis der Bereicherung, die eine solche Öffnung für unseren Alltag, unser Leben und unsere Beziehungen bedeuten kann. Es ist so ein schönes Gefühl zu erkennen, dass man keineswegs „verrückt“ ist oder wird, wenn man den Mut aufbringt, sich den Bereichen der Seele zu nähern, sich damit zu beschäftigen und darauf einzulassen - und dass man sein Leben, seine Aufgaben und Herausforderungen auch dann - oder gerade dann - genauso gut oder sogar viel besser, gelassener und liebevoller bewältigen kann. Niemand ist realitätsfremd oder „abgehoben“, nur weil er sich dem Gefühl nicht mehr verschließen will, dass wir nicht allein sind. Und dass es tatsächlich einen Sinn gibt!

Die Autorin

Geboren 1950 in Burgwald-Ernsthausen; nach Abitur in Frankenberg und Studium in Marburg und Gießen das erste und zweite Staatsexamen für Lehramt an Haupt- und Realschulen sowie in Geistigbehindertenpädagogik; Referendariat in Kassel.
Anschließend einige Jahre im In- und Ausland unterwegs als Reiseleiterin, im Management der Berlitz Schulen und in verschiedenen anderen Tätigkeiten. Danach 6 Jahre im elterlichen Betrieb (Bäckerei) tätig. 1989/90 ein Jahr Aufenthalt in Venezuela. Seit April 1990 wieder in Burgwald-Ernsthausen; dort bis Anfang 2003 für das Familienunternehmen tätig im Bereich Verkauf und Mitarbeiter. Seither nicht mehr berufstätig.

Wer noch mehr über die Autorin und ihr Schreiben erfahren möchte, kann sich hier ein PDF mit mehr Informationen herunterladen.

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