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Die Sachsen-Tour - Kamelienblüte und Bastei im Frühling 2022

Gruppenbild in Pillnitz_Sunny322

Endlich konnte die schon zweimal verschobene Reise zur Kamelienblüte stattfinden. 2020 und 2021 durften wir wegen der Pandemie im Frühling nicht reisen; jetzt ist es trotz hoher Inzidenzen wieder möglich. Alle Mitfahrenden sind dreimal geimpft, das Risiko einer schweren Erkrankung nur noch gering. Und so fahren 23 Mitglieder der Regionalgruppen Mainz und Frankfurt-City vom 10.- 13. März 2022 mit Trendreisen24 ins schöne Sachsenland.

1. Tag - 10. März 2022

In aller Herrgottsfrühe starten wir in Mainz. Unser bewährter Busfahrer Heiko holt die ersten von uns auf die Minute pünktlich am Mühldreieck ab. Nachdem wir am Mainzer und Wiesbadener Bahnhof weitere Mitglieder abgeholt haben, sind wir pünktlich in Frankfurt, wo noch 10 Mitglieder der Regionalgruppe Frankfurt-City zusteigen.

Zügig geht es über die Autobahn. Bei der ersten Pause um 8.15 Uhr genießen wir den von Heiko spendierten Kaffee zu Zitronen-Muffins und Brownies von Renate/Schmiermaxe und Elke/Sunny.

Die Gesprächsthemen gehen uns nicht aus. Viel zu lange haben wir uns nicht gesehen. So vergeht die Fahrt wie im Flug, zumal uns Elke/Sunny beim „Werbeblock“ Interessantes zu den Reisen von und mit Alberto erzählt.

Um 11.20 Uhr steht die große Pause bei Gera an. Wir stehen in Grüppchen zusammen in der Sonne und haben uns viel zu erzählen. Als wir gegen 12.40 Uhr die Ländergrenze zu Sachsen passieren, trägt uns Renate/Schmiermaxe ein Gedicht in waschechtem Sächsisch vor und erklärt uns die Besonderheiten der sächsischen Sprache.

Die Fahrt verläuft zügig; mir fällt auf, dass wir so gut wie keine anderen Reisebusse sehen. Bereits um 13.40 Uhr verlassen wir bei Dresden die Autobahn in Richtung Pirna.

Hinter Pirna beginnt das Erzgebirge und je mehr wir uns Altenberg nähern, um so mehr Schnee sehen wir. Sogar die Schlepplifte an den schneebedeckten Hängen sind noch stellenweise in Betrieb.

Um 14.30 Uhr sind wir am Ahorn-Waldhotel in Schellerhau, einem Ortsteil des Luftkurortes Altenberg. Wir waren bereits im Dezember 2018 hier gewesen bei unserer Adventsfahrt, die uns nach Dresden, Seiffen und Freiberg geführt hatte.

Alberto Grilletta von Trendreisen24, der im Auto angereist war, begrüßt uns im Bus und wir erhalten die Umschläge mit den Zimmernachweisen und Schlüsselkarten.

Während Alberto uns im Café des Hotels Erklärungen zum Reiseprogramm erteilt und Fragen beantwortet, werden unsere Koffer zur Rezeption gebracht, so dass wir anschließend zügig unsere Zimmer beziehen können und Freizeit bis zum Abendessen um 19 Uhr haben. Einige nutzen die Zeit zu einem ersten Spaziergang rund ums Hotel und Drink in der Bar.

Ahorn Waldhotel_nina364
Drink an der Bar_Sunny322
Drink an der Bar_Hebbes
Drink an der Bar_ilonabella
Drink an der Bar_Sunny322

2. Tag - 11. März 2022

Nach dem Frühstück verabschieden wir Alberto und lernen unseren Reiseleiter für die nächsten zwei Tage, Frank Vogel, kennen. Auf dem Weg ins Elbtal fahren wir durch das romantische Müglitztal mit der seit 1890 fahrenden Müglitztalbahn. Herr Vogel erzählt uns Interessantes über den Erz- und Zinnabbau, macht uns auf die Häuser mit den Holzschindeln aufmerksam und immer wieder berichtet er über das Hochwasser 2002, das auch in dieser Gegend und im Müglitztal schreckliche Schäden angerichtet hat. Sachsen hat daraufhin viel in den Hochwasserschutz investiert und wir staunen über die riesigen Hochwasserdämme und Rückhaltebecken. Wie schnell aus einem munter dahin plätschernden Bächlein ein reißender Strom werden kann, konnten wir damals alle im Fernsehen mitverfolgen und haben es erst im vergangenen Jahr durch die schlimmen Bilder im Ahrtal erlebt.

Schließlich erreichen wir das Elbtal.

Kurz vor Dresden-Pillnitz beginnt die ca. 60 km lange Sächsische Weinstraße, die rechts der Elbe von Pirna bis zum Elbweindorf Diesbar-Seußlitz, nordwestlich von Meißen führt. In dem kleinsten von 13 deutschen Weinregionen werden auf ca. 520 ha etwa 62 Sorten angebaut, darunter Müller-Thurgau, Riesling, Gewürztraminer, Weiß- und Grauburgunder und auf 19 % der Rebfläche Rotweine.

Um 10 Uhr sind wir am Schloss Pillnitz, das aus drei Gebäuden besteht. An der Elbe befindet sich das Wasserpalais, gegenüber am Hang das Bergpalais und an der Ostseite das neue Palais. Dazwischen liegt der barocke Lustgarten und der Schlosspark.

1335 wird Schloss Pillnitz zum ersten Mal erwähnt. Erbaut wurde es durch Kurfürst Friedrich August, besser bekannt unter dem Namen August der Starke. 1706 überließ er es seiner Mätresse Gräfin von Cosel, die von 1713 bis 1715 auch hier wohnte, bevor sie in Ungnade fiel und August der Starke wieder den Besitz übernahm.

Wir spazieren durch den schönen barocken Garten.

Unser Ziel ist die über 230 Jahre alte und etwa 8,90 m hohe Pillnitzer Kamelie. Sie kam in den 80er Jahren des 18. Jahrhunderts an den Dresdner Hof. 1801 wurde sie an dem Platz ausgepflanzt, an dem sie heute noch steht. Anfangs wurde sie im Winter mit Stroh und Bastmatten abgedeckt, später stand sie im Winter geschützt in Holzhäusern.

1992 erhielt die Kamelie ein Schutzhaus, das in der warmen Jahreszeit zur Seite gefahren wird. Durch einen Klimacomputer wird Temperatur, Belüftung, Luftfeuchte und Beschattung geregelt. Das Haus ist 13,2 m hoch und wiegt 54 Tonnen.

Von Mitte Oktober bis Mitte Mai verbringt die Kamelie bei einer Temperatur von 4 – 6° C hier die Wintermonate. In der warmen Jahreszeit wird das Haus neben die Kamelie gerollt, so dass die Pflanze frei im Park steht.

Mittlerweile hat die Kamelie eine Höhe von 8,90 m, einen Durchmesser von 11 m und einen Umfang von über 33 m erreicht. Sie blüht von Februar bis April mit über 35.000 Blüten, die ungefüllt sind, kaminrot und nicht duften.

In dem Glashaus kann man auf Treppen bis fast nach oben gehen und die Kamelie von allen Seiten bewundern. Die Kamelie gehört zur Familie der Teebaumgewächse. Aus der Pflanze kann Teeöl hergestellt werden, das beruhigend, entspannend und blutdrucksenkend sein soll. Aus den duftenden Sorten werden Parfüms und Cremes kreiert.

Nach einem kurzen Besuch im Palmenhaus fahren wir um 11.30 Uhr weiter nach Pirna, das wir nach kurzer Zeit erreichen. Der Bus parkt am Elbufer und wir gelangen durch die Bahnunterführung direkt in die Altstadt.

Kamelie in Schloss Pillnitz_nina364
Kamelie in Schloss Pillnitz_nina364
Kamelienblüte_nina364


Pirna ist über 785 Jahre alt. Die historische Altstadt mit ihren schön verzierten Bürgerhäusern zeugt von der einst blühenden Handelsstadt. Pirna wurde im 2. Weltkrieg kaum zerstört. Deshalb sind viele Baudenkmäler erhalten geblieben; schöne Hausfassaden, Arkadenhöfe, Erker und Sitznischenportale aus Sandstein.

Herr Vogel führt uns zum Marktplatz. Das Rathaus in der Mitte des Marktes stammt aus dem Jahr 1386. Durch zahlreiche Brände wurde das Haus im Stil der Renaissance barock umgebaut. Die Erweiterung erfolgte im Stil der Neorenaissance.
Zusammen mit der Marienkirche aus der Mitte des 16. Jhs. und dem auf dem Berg gelegenen Schloss Sonnenstein bietet es den berühmten Canalettoblick.

Der venezianische Vedutenmaler (ital. Veduta „Blick“, „Ansicht“) Bernardo Bellotto, genannt Canaletto, wurde 1747 mit 25 Jahren von König August III nach Dresden gerufen, um dort zum Hofmaler ernannt zu werden. Von 1753 – 1755 fertigte er in Pirna elf Ansichten der Stadt. Das bekannteste Gemälde ist das Panoramabild „Der Marktplatz zu Pirna“. Eine Kopie des Bildes hängt im „Canalettohaus“ aus dem Jahr 1520, in dem die Touristinformation untergebracht ist. Das lasse ich mir nicht entgehen und fotografiere es dort.

Bei dem kleinen Rundgang durch die Stadt kommen wir auch am Geburtshaus des Ablasshändlers Johannes Tetzel vorbei, dessen Name man mit Martin Luther in Verbindung bringt.

Einige Impressionen von Pirna:

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Zurück am Marktplatz haben wir Zeit bis 14.15 Uhr um alleine durch die Stadt zu streifen oder für ein kurzes Mittagessen.

Einige von uns entscheiden sich, am oberen Ende des Marktplatzes in das Peter-Ulrich-Haus einzukehren. Es beherbergt das Tom Pauls Theater und Ilses Kaffeestube. Auf der Visitenkarte steht geschrieben: „Ilse Bähnert bittet alle, die echten sächsischen Kaffee genießen wollen, zum „Dässl Heeßen“ – mit „Ilses Melange“, Eierschecke, Bäbenkuchen und dem obligatorischen Eierlikör.“ Das können wir uns nicht entgehen lassen.

Wer keinen Kaffee und Eierschecke mag, wählt eine schmackhafte Soljanka; ich entscheide mich für die Fettbemme mit Spreewaldgurke und trinke dazu ein dunkles Ur-Krostitzer mit dem Schwedenkopf.

Herr Vogel hatte uns im Bus davon berichtet. Das Markenzeichen der Biere aus Krostitz – der Schwedenkopf – geht auf eine Begebenheit während des verheerenden Dreißigjährigen Krieges aus dem Jahre 1631 zurück. Erzählt wird, dass der schwedische König Gustav II. Adolf in Richtung Leipzig unterwegs war. In Crostitz bekam der König vom Braumeister ein Bier, das ihm so gut schmeckte, dass er den Ort nicht zerstörte. Seitdem ist das königliche Konterfei das Markenzeichen des Krostitzer Bieres.

Es hat jedenfalls auch mir als Nicht-Biertrinker hervorragend geschmeckt. Gut gestärkt fahren wir weiter zum Landschloss Zuschendorf, das auf eine im 11. Jahrhundert erbaute Burg bzw. ein sich daraus entwickelndes Rittergut zurückgeht.

Schloss Zuschendorf_Sunny322

In den sanierten Anlagen und Gärten befindet sich heute eine bedeutende botanische Sammlung mit Hortensien, Bonsai, Efeu, Kamelien und einer Obstorangerie. Die Zuschendorfer Azalee ist neben der Sammlung im Rhododendron-Park Bremen die größte Sammlung in Europa. Sie steht zusammen mit der Zuschendorfer Kameliensammlung von rund 100 Sorten unter Denkmalschutz. Die Pflanzensammlungen gehen auf die Züchtungen der Gärtnerfamilie Seidel zurück, die seit dem 18. Jahrhundert den sächsischen Gartenbau weltbekannt machte. Die zahlreichen Züchtungen erfolgten in der Seidelschen Gärtnerei. (Quelle: Wikipedia.de)

Im Rahmen einer Führung können wir die Kamelienblütenschau im Schloss bewundern und bestaunen. Etwa 1000 Blüten in einigen hundert Sorten werden von verschiedenen Orangerien, Botanischen Gärten, Gartenbaubetrieben und privaten Sammlungen präsentiert.

Ich kann die schönen Blüten gar nicht beschreiben, aber die Bilder hier und im Album sprechen für sich. Die Blüten halten sich etwa eine Woche und werden dann ausgetauscht.

Kamelien_Rose56
Kamelien_Sunny322
Kamelien_Sunny322
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Bis gegen 16.15 Uhr haben wir Zeit, noch durch den Park und die Gewächshäuser zu bummeln oder uns auf die Bänke in den herrlichen Sonnenschein zu setzen.

Zurück geht es wieder durch das schöne Müglitztal, vorbei an Schloss Weesenstein mit einem sehenswerten Schlosspark.

In Glashütte erzählt uns Frank Vogel viel Interessantes über die berühmten Uhrenmanufakturen, die seit 1845 einen hervorragenden Ruf in der ganzen Welt besitzen. Selbst während der DDR-Zeit gab es eine große Nachfrage nach Glashütter Qualitätsuhren, von denen ein großer Teil exportiert wurde. Mehr zu Glashütte und den Uhrenfirmen kannst Du hier lesen.

Ich habe einen interessanten Artikel gefunden, in dem nachzulesen ist, warum die Präzisionsuhren aus Glashütte so teuer sind – klicke hier

Auch ein Besuch im Deutschen Uhrenmuseum würde sich sicher lohnen ….“wenn ihr wieder kommt (diesen Satz hören wir in den zwei Tagen sehr oft von Frank Vogel !)

Es gibt aber auch soviel zu sehen und zu entdecken. Zum Glück bleiben uns ja noch zwei Tage.

3. Tag - 12. März 2022

Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir über den Erzgebirgskamm nach Tschechien. In Sachsen steigt die Straße langsam an, nach der Grenze fällt das Gebirge steil nach Böhmen ab.

Herr Vogel erklärt uns, dass in dieser Region des Osterzgebirges, sowohl in Sachsen, als auch in Tschechien eines der größten Lithiumvorkommen Europas liegt, über 100.000 to. Lithium wird u.a. für die Batterieproduktion für Elektroautos gebraucht, kommt aber auch in den Akkus von Smartphones und Laptops zum Einsatz. Allein mit dem Vorkommen im Erzgebirge könnten über 20 Mio. Elektrofahrzeuge ausgestattet werden. Der Bergbau, insbesondere Zinn und Wolfram, war bis 1990 eine der Haupterwerbsquellen in der Region. Nun könnte der Bergbau neu belebt und Arbeitsplätze geschaffen werden. Deutschland könnte dadurch auch unabhängiger vom Weltmarkt werden. 2025 soll der Abbau wieder beginnen.


Schon bald erreichen wir hinter der Grenze den höchsten Punkt des Kammes und fahren hinab nach Böhmen. Vor uns liegt das Böhmische Mittelgebirge mit dem höchsten Berg, der 836 m hohen Milešovka – auch der Große Donnersberg genannt.

Wir fahren durch die alte Bergmannsstadt Krupka und an der Abzweigung nach Teplice vorbei, das zu den berühmten Böhmischen Kaiserbädern gehört. Es ist nicht so bekannt wie Karlsbad, Franzensbad oder Marienbad, wurde aber vom europäischen Hochadel und Künstlern geschätzt. 1812 weilte Beethoven in Teplice zur Kur und traf sich mit Johann Wolfgang von Goethe.

Bei Libouchec sehen wir die ersten Sandsteinfelsformationen, die Tyssaer Wände. Bald danach überqueren wir wieder die Grenze und fahren an der Elbe flussabwärts nach Bad Schandau, das wir gegen 11 Uhr erreichen.

Der Ortskern liegt an den steil aufragenden Sandsteinfelsen des rechten Elbufers und ragt in das enge Tal der Kirnitzsch. 1920 wurde der Stadt der amtliche Titel „Bad“ verliehen, 1936 wurde sie zum „Kneippkurort“ ernannt. Bad Schandau war von den Elbhochwasserereignissen der Jahre 1845, 2002, 2006 und 2013 schwer betroffen. Das können wir an den vielen Hochwassermarken im Ort und in der Kirche ablesen.

Wir spazieren durch den Ort zum Marktplatz mit dem „Sendig“-Brunnen, benannt nach dem Hotelier Rudolf Sendig, einem Förderer des Kurbetriebs.

Am Ende des Marktplatzes steht die St. Johanniskirche mit einem wertvollen Altar aus der Renaissancezeit, der ursprünglich für die Dresdner Kreuzkirche geschaffen wurde. Nach dem Elbhochwasser 2002, bei dem das Wasser 3,40 m hoch bis knapp unter die Empore stand, wurden die Holzbänke durch Stühle ersetzt, so dass das Mobiliar 2006 und 2013 rechtzeitig entfernt werden konnte.

Bad Schandau_Melanchthon
Bad Schandau_Kirche_Ilonabella
Bad Schandau_Kirche_nina364

Durch den Kurpark gelangen wir zur Haltestelle der Kirnitzschtalbahn. Die Straßenbahn verkehrt seit 1898 in dem engen Kirnitzschtal zwischen Bad Schandau und dem Lichtenhainer Wasserfall und dient vor allem touristischen Zwecken.
Die Fahrt ist ein Erlebnis; die Bahn rumpelt und wackelt gewaltig; zum Glück kommen wir aber ohne Entgleisung unbeschadet an der Endhaltestelle an. Das war wohl nicht immer so, wie man bei Wikipedia lesen kann !

Kirnitzschtalbahn_nina364_Silberkerze

Nina/nina364 hat von der Fahrt ein kleines Video aufgenommen.
Klicke hier

Etwa 20 Minuten dauert die Fahrt und wir gehen das kurze Stück zum Lichtenhainer Wasserfall. Er ist leider – wie ich gelesen habe – seit dem Starkregenereignis am 17. Juli 2021 so schwer beschädigt, dass er praktisch nicht mehr existiert. Aber für ein Bild reicht es trotzdem.

Wir werden von unserem Busfahrer auf dem Parkplatz wieder in Empfang genommen und fahren weiter durch den Sächsischen Nationalpark zur Bastei. Unterwegs sehen wir in die tiefen Schluchten des Polenztals.

Herr Vogel unterhält uns auf der Fahrt nicht nur mit seinen interessanten Geschichten und Anekdoten, sondern auch mit dem Lied der „Sächsischen Loreley“, das die in Sachsen und darüber hinaus unvergessene Lene Voigt gedichtet hat.

Dazu kannst Du Dir das gesungene Lied von Frank Vogel anhören – klicke hier

"Jch weeß nich, mir isses so gomisch
Un ärchendwas macht mich verschtimmt.
S'is meechlich, das is anadomisch,
Wie das ähmd beim Mäuschen oft gimmt.

De Älwe, die bläddschert so friedlich,
Ä Fischgahn gommt aus dr Tschechei.
Drin sitzt 'ne Familche gemiedlich,
Nu sinse schon an dr Bastei.

Un ohm uffn Bärche, nu gugge,
Da gämmt sich ä Freilein ihrn Zobb.
Se schtriecheltn glatt hibbsch mit Schbugge,
Dann schtäcktsn als Gauz uffn Gobb.

Dr Vader da unten im Gahne
Glotzt nuff bei das Weib gans entzickt.

De Mudder meent draurich: "Ich ahne,

Die macht unsern Babbah verrickt."

Nu fängt die da ohm uffn Fälsen
Zu sing ooch noch an ä Gubbleh.
Dr Vader im Gahn dud sich wälsen
Vor Lachen un jodelt: ,,Juchheh !"

,,Bis schtille", schreit ängstlich Ottilche.
Schon gibbelt gans forchtbar dr Gahn,
Un blätzlich versinkt de Familche . . .
Nee, Freilein, was hamse gedan!"


Quelle: Voigt, Lene: Säk'sche Balladen. Leipzig vor 1936


Die Bastei ist die bekannteste Felsformation der Sächsischen Schweiz. Das Felsriff fällt 194 m tief zur Elbe ab. Von den zahlreichen Aussichtspunkten bieten sich atemberaubende Ausblicke an.

Im Süden ist links vom Königstein der Pfaffenstein zu erkennen, dahinter die bewaldeten Kammlinien des Erzgebirges; im Südosten sieht man den Großen Winterberg; im Osten ragt das Felslabyrinth der Schrammsteine auf; im Nordosten erhebt sich der Valtenberg aus dem Lausitzer Bergland.

Mehr kannst Du hier lesen


Einige steigen zur Basteibrücke hinab. Sie wurde 1851 gebaut, hat eine Länge von 76,50 m und überspannt mit 7 Bögen eine 40 m tiefe Schlucht.

Stärken können wir uns im Panaromarestaurant, das vorne auf dem Basteifelsen steht. Durch die großen Panoramafenster bietet sich ebenfalls ein schöner Ausblick in das Elbtal.

Bastei_Sunny322
Bastei_Hebbes
Bastei_Hebbes


Mehr Bilder von der Bastei gibt es im Album zu sehen.


Um 16 Uhr treten wir die Rückfahrt ins Hotel an. Herr Vogel will uns noch die Festung Königstein zeigen, eine der größten Bergfestungen Europas. Er lässt Heiko bis auf das Plateau unterhalb der Burg fahren. Für eine Besichtigung der Burg reicht leider die Zeit nicht. Vielleicht, wenn wir wiederkommen !!

Zurück fahren wir – vorbei an den Orten Cotta A und Cotta B durch das Tal der Weißeritz.
Weißeritz ist sorbisch und bedeutet „schnelles, wildes Wasser“. Zusammen mit den Quellflüssen „Weiße Weißeritz“ und „Rote Weißeritz“ ist der Nebenfluß der Elbe 61 km lang. Während des Hochwassers 2002 richtete die Weißeritz an Häusern, Straßen und Bahnanlagen große Schäden an. Zur Vorbeugung späterer Hochwasserschäden wurden anschließend etliche Brücken erneuert und verbreitert, der Flussquerschnitt vergrößert und mit Überschwemmungsflächen ausgestattet. In der Talsperre Malter wird seitdem der Stauspiegel um mehrere Meter abgesenkt, um einen größeren Hochwasserschutzraum zu schaffen. Erbaut wurde die Talsperre bereits von 1908 bis 1913.


Nach dem Abendessen sitzen wir alle gemeinsam in der Bar und haben viel Spaß miteinander.

Gemeinsam in der Bar_Silberkerze
Gemeinsam in der Bar_Silberkerze
Gemeinsam in der Bar_Silberkerze
Gemeinsam in der Bar_Silberkerze
Gemeinsam in der Bar_Silberkerze
Gemeinsam in der Bar_Silberkerze

4. Tag - 13. März 2022

Leider heißt es wieder Koffer packen. Nach dem Frühstück – am Sonntag mit einem Glas Sekt – ist die Abfahrt für 9.30 Uhr angesetzt. Auf schnellstem Weg geht es zur Autobahn. Wir sind gut gelaunt: Alberto hat für alle einen Piccolo spendiert.
Vor Gera haben wir die erste kurze Pause. Das ist gut, denn hinter Gera ist die Autobahn für etliche Kilometer gesperrt und wir müssen einen Umweg über die Bundesstraße nehmen.

Ab Erfurt wählt Heiko einen anderen Rückweg. Wir fahren über die A 71 durch den Thüringer Wald und die Rhön. Bei Oberhof durchquert der Rennsteigtunnel den Kamm des Thüringer Waldes. Mit 7.916 m ist der 2003 fertiggestellte zweiröhrige Straßentunnel der längste Tunnel Deutschlands und der viertlängste in Europa.

Vorbei an Suhl erreichen wir Meiningen. Unser Busfahrer Heiko wohnt in der Nähe und er bietet uns eine Stadtrundfahrt mit allerlei Sehenswürdigkeiten, über die nicht nur er, sondern auch das Frankfurter Mitglied Isolde / Motsche54 im Bus informiert. Wir erfahren nicht nur allerlei Wissenswertes zu Meiningen, sondern auch zu Suhl und Schmalkalden.

Meiningen’s Altstadt besitzt einen denkmalgeschützten Stadtkern aus dem Mittelalter mit einer doppelten Stadtmauer und einem Wassergrabensystem. Der Marktplatz wird von Gründerzeithäusern umrahmt. Dominierend ist die Stadtkirche „Unserer lieben Frauen“. Auch das weltberühmte Meininger Theater hat eine lange, traditionsreiche Geschichte.

Bevor wir weiterfahren, legen wir noch eine längere Pause an einer Grillstation ein und genießen in der Sonne die leckere „echte Südthüringer Bratwurst“. Ein Super-Tipp von Heiko, der uns vorab angekündigt hatte.

Vorbei an Fladungen, der nördlichsten Stadt Unterfrankens (Bayerns) und Bischofsheim in der Rhön gelangen wir wieder auf die Autobahn. Zügig geht es weiter bis Frankfurt, wo wir gegen 18.30 Uhr die Frankfurter Mitglieder verabschieden. Nachdem wir auch die beiden Mitglieder in Wiesbaden haben aussteigen lassen, fahren wir weiter zum Mainzer Hauptbahnhof und sind kurz vor 20 Uhr am Mühldreieck, wo die letzten den Bus verlassen.

Mein Fazit:

Wir haben in dieser kurzen Zeit auch dank Herrn Vogel viel erfahren und gesehen; es lohnt sich, ein drittes Mal die recht lange Fahrt zu unternehmen. Auch eine Reise ins südliche Thüringen wäre reizvoll. Leider kam im vergangenen Jahr die Adventsreise, die uns u.a. nach Meiningen geführt hätte, wegen Corona nicht zustande. Vielleicht können wir sie in diesem Jahr nachholen.

Mein Dank geht an Alberto für die wieder vorzügliche Planung der Reise und an Frank Vogel für die hervorragende Reiseleitung. Wir hatten noch nie so einen Gästeführer mit einem derart umfangreichen Wissen, gepaart mit viel Witz und Erzählkunst. Ein herzliches Dankeschön auch unserem bewährten Busfahrer Heiko, der uns sicher ans Ziel und wieder nach Hause brachte und in Thüringen zusätzlich ein toller Gästeführer war.


Und nicht zuletzt ein Danke an alle, die mitgefahren sind. Es war schön, wieder mit Euch zu erzählen und zu lachen. Wir freuen uns auf die nächste Reise, die uns bereits Ende April nach Flandern führen wird und bei der viele von Euch wieder mit dabei sind.

Einen besonderen Dank sage ich allen Fotografen, die mir ihre Bilder zur Verfügung gestellt haben. Was wäre mein Bericht ohne die schönen Aufnahmen, von denen nur einige im Bericht Platz finden konnten.

Klicke hier zum Album

Nina hat die Sachsen-Tour ebenfalls in einem Album festgehalten.
Klicke hier


eingestellt am 21. März 2022

Autor: Feierabend-Mitglied

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