Neu hier? Lies hier über unser Motto gemeinsam statt einsam.
Mitglied werden einloggen




Passwort vergessen?

Für Gestaltung und Inhalt dieser Regionalseiten sind ausschließlich die jeweiligen Regionalbotschafter verantwortlich. Die von den Regionalbotschaftern eingegebenen und heraufgeladenen Inhalte unterliegen grundsätzlich weder einer Kontrolle durch Feierabend, noch nimmt Feierabend hierauf Einfluss. Hiervon ausgenommen sind werbliche Einblendungen und Beiträge die von Feierabend direkt eingestellt wurden und als solche gekennzeichnet sind.
Panorama Top of the Rock_fidelis45

Der zweite Tag in New York: 23. Mai 2015

6 Uhr ist unsere Aufstehzeit für die nächsten 5 Tage, denn von 7 – 7.50 Uhr ist das Frühstück angesetzt. Wir hatten vom Reiseleiter Voucher für das Frühstück bekommen, die wir, mit unserem Namen versehen, der Dame am Eingang des Restaurants geben müssen. Die Voucher haben verschiedene Farben, so können sie die Gruppen auseinanderhalten und wir sitzen jeden Morgen mit unseren Reiseteilnehmern zusammen an den Tischen.

re: Im Aufzug
re unten: In der Lobby

NYC 2015_fidelis45

Das amerikanische Frühstück kennen wir von der Reise nach Kalifornien. Besser ist es in den 20 Jahren nicht geworden. Liebhaber von Rührei, Speck und Würstchen kommen allerdings auf ihre Kosten, Käse und Wurst sucht man allerdings vergebens auf dem Buffet. An Brot gibt es lediglich die Bagels mit etwas dunklerem Teig und die hellen runden Brötchen, die aber auch eine festere Konsistenz haben, als ich sie in Erinnerung hatte. Es gibt drei Sorten abgepackte Marmelade, Honig und gesalzene, abgepackte Butter. Fruchtjoghurt im Becher, verschiedene Päckchen Cerealien – der Verpackungsmüll wäre zu vermeiden. Am besten schmeckt das frische Obst; es gibt jeden Morgen Ananas, Melone, Trauben, Kiwi. Wenigstens ist der Kaffee stark und heiß und wird in kleinen Kannen auf den Tisch gestellt.

Um halb neun müssen wir startklar sein. Draußen warten zwei gelbe Yankee Busse auf unsere beiden Gruppen. Winfried Hohmann wird für die kommenden drei Tage unser Reiseleiter sein. Wie wir später durch Gespräche innerhalb der Gruppen feststellen, haben wir mit ihm die beste Wahl getroffen. Er stammt aus Hessen, lebt seit über 30 Jahren in New York und kennt die Stadt wie seine Westentasche.

Lebhaft erzählt er kleine und größere Anekdötchen über die Reichen und die Schönen und plaudert aus so manchem Nähkästchen. Herrlich ! Daneben spart er aber auch nicht an den interessanten Informationen über die Stadt, ihre Gebäude, ihre Wohnungen. Da er lange im Catering Business gearbeitet und insbesondere für reiche Juden, Italiener, Chinesen Partys ausgerichtet hat, kann er viel erzählen.

re: Wolkenkratzer, aus dem Bus fotografiert - Wechselbild !

NYC 2015_fidelis45

Ich komme kaum mit meinen Notizen nach, zumal wir an diesem Tag, einem Samstag, mehr laufen als sitzen. Beim Laufen schreibt es sich nun mal schlecht, außerdem müssen wir alle zusehen, dass wir ihm auf den Fersen bleiben. Im Nu ist er in der Menschenmenge verschwunden und ich bin froh, dass unsere Gruppe so groß ist und ich zumindest immer den Schwanz der Gruppe sehen kann. Dazu kommt, dass Winfried Hohmann nicht einer der größten an Gestalt ist – er taucht blitzschnell in der Masse unter. Einige Male müssen deshalb Reiseteilnehmer gesucht werden, die den Anschluss verloren haben, sei es, dass sie stehen bleiben, um zu fotografieren, oder die Gruppe einfach zu schnell um die Ecke verschwunden ist.

Auf dem Weg zum Rockefeller Center sehen wir in der Achten Avenue das Hauptpostamt. Es wird auch als James A. Farley Building bezeichnet und wurde zwischen 1912 und 1914 erbaut. Es ist das einzige Postamt in NYC, das sieben Tage in der Woche rund um die Uhr geöffnet hat. Die korinthische Säulenkolonnade ist die längste ihrer Art weltweit.

Es ist ein sonniger Tag mit angenehmen Temperaturen um die 22°. Ideales Ausflugswetter. Allerdings sieht man in den Straßenschluchten nicht viel von der Sonne, die Wolkenkratzer werfen besonders am Vor- und Nachmittag ihre Schatten auf die Gehwege. Wir fahren durch Hell’s Kitchen, na ja, eigentlich trägt der Stadtbezirk den Namen Clinton.
Der Name Hell’s Kitchen bedeutet übersetzt: des Teufels Küche. Die Herkunft des Namens ist umstritten, so erklärt uns unser Reiseleiter. Sie könnte auf Umstände hinweisen, unter denen die irischen Einwanderer im 19. Jahrhundert in diesem Viertel lebten; es soll aber auch einmal eine deutschstämmige Familie namens Heil gelebt haben, die dort ein Restaurant mit dem Namen Heil’s Kitchen betrieben habe. Aus Heil’s Kitchen soll dann mit der Zeit Hell’s Kitchen geworden sein. Bis in die 1980er Jahre gab es in diesem Viertel viele Bandenkriege und das Viertel war die reinste Hölle. Winfried Hohmann erzählt uns die Legende: „Ein erfahrener Polizist und sein junger Kollege sehen sich einen Tumult an. Der Jüngere sagt: ‚Das Viertel ist die reinste Hölle!‘ Worauf der Ältere erwidert: ‚In der Hölle herrscht noch ein vergleichsweise mildes Klima. Das hier ist die Höllenküche.“ Heute wird in New York eher der Name Clinton verwendet.

NYC 2015_fidelis45

Schon bald sind wir am Rockefeller-Center. Winfried Hohmann macht uns auf die Radio City Music Hall aufmerksam, dessen Gebäude mit zum Rockefeller-Center-Komplex gehört, der sich über das Gebiet zwischen der Fünften Avenue und Avenue of the Americas (6. Av.), 49th und 51nd Straße erstreckt und 21 Gebäude umfasst. Die Radio City Music Hall wurde in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhundert erbaut und war damals das weltgrößte Filmtheater. Seit 1980 wird die Halle aber nur noch als Konzertsaal genutzt. Alljährlich finden hier die MTV Video Music Awards statt.

Das höchste Gebäude des Rockefeller Centers ist das GE Building (General Electric) mit 259 Metern und 70 Stockwerken. Finanziert wurde es – wie der Name schon sagt – von Rockefeller jun. Begonnen wurde mit dem Bau der Gebäude im Art-Déco-Stil 1931. In den wirtschaftlichen schwierigen Zeiten nach 1929 verschaffte es Tausenden von Menschen Arbeitsplätze. Dabei entstand wohl auch eine der berühmtesten Fotografien, Lunch atop a Skyscraper, die 1932 aufgenommen wurde. Das Foto zeigt 11 Männer, die auf einem Stahlträger sitzend, ihre Mittagspause machen. Es wurde vom 69. Stock des Gebäudes aufgenommen.

re: Eingang zur Aussichtsplattform

NYC 2015_fidelis45

Mittagspause wollen wir noch nicht machen, schon gar nicht auf einem Stahlträger. Unser Bus hält an der Lower Plaza, und Winfried Hohmann macht uns auf die Prometheus-Statue aufmerksam, die den Platz ziert. Im Sommer werden auf der Plaza Konzerte aufgeführt, im Winter verwandelt sie sich in eine Schlittschuhbahn. Hier steht alljährlich der größte Weihnachtsbaum der USA. Der Bürgermeister der Stadt entzündet die etwa 25.000 Glühbirnen und läutet damit die Weihnachtssaison ein.
Bürgermeister der Stadt New York und Nachfolger von Michael Bloomberg ist seit 2014 Bill de Blasio. Er gehört der Demokratischen Partei an, wird aber dem linken Flügel zugeordnet und will gegen die wachsende Ungleichheit der Menschen in der Stadt vorgehen und sich für mehr bezahlbaren Wohnraum für die sozial Schwachen einsetzen.

NYC 2015_fidelis45

Unser Reiseleiter begleitet uns zum Eingang des Rockfeller-Centers und nach Durchlaufen der Sicherheitskontrolle – wie auf dem Flughafen – müssen wir nicht lange für einen der Fahrstühle anstehen, die uns in Windeseile nach oben zur verglasten Aussichtsterrasse im 70. Stock bringen, die den Namen Top of the Rock trägt.

Am frühen Vormittag hält sich das Gedränge in Grenzen, so dass wir die atemberaubenden Ausblicke genießen können. Nach Norden schaut man über den Central Park, nach Süden über das Häusermeer, den East River, Hudson River. Das Empire State Building und die übrigen Wolkenkratzer scheinen zum Greifen nahe. An klaren Tagen soll man 80 Meilen weit schauen können.






Hier jetzt einige der schönsten Ausblicke auf New York City:


Blick zum Empire State Building

NYC 2015_fidelis45
Blick zum Central Park
NYC 2015_fidelis45
Blick zum Hudson-River
NYC 2015_fidelis45
Blick nach unten
NYC 2015_fidelis45
Wir zwei auf dem Top of the Rock - Mai 2015

NYC 2015_fidelis45

Zur vereinbarten Zeit sind alle wieder am Bus und wir fahren weiter zum – so unser Reiseleiter – schönsten Gebäude der Stadt, die Grand Central Station, dem über 100 Jahre alten Bahnhof. Darüber thront, wie miteinander verwachsen, das MetLife Building, das früher das PanAm-Hochhaus war. Es wurde 1963 über dem Grand Central Terminal erbaut.

Der Bahnhof ist einer der größten in New York und liegt an der Ecke 42nd Straße und Park Avenue. Er wurde 1913 als Kopfbahnhof eingeweiht und verfügt über 44 Bahnsteige, an denen 67 Gleise auf mehreren Etagen enden. Es ist ein Kuriosum, so Wilfried Hohmann, dass man keinen Zug sieht. Dafür muß man in den Untergrund gehen.

NYC 2015_fidelis45

Der Bahnhof besitzt eine imposante Säulenfassade mit einer großen goldenen Uhr, umgeben von römischen Skulpturen. Die weitläufige Haupthalle aus Marmor hat ein gewaltiges Deckengewölbe, das Sternzeichen zieren.
Ende der 60er Jahre sollte der Bahnhof abgerissen werden. Hochhäuser – was sonst – sollten auf dem Gelände entstehen. Es formierte sich eine Bürgerbewegung, an der Spitze Jacqueline Kennedy-Onassis. Der Bahnhof blieb erhalten, wurde unter Denkmalschutz gestellt und wird heute täglich von mehr als 500.000 Pendlern frequentiert. 1998 wurde der Bahnhof renoviert und ist heute das Schmuckstück der Stadt.
Im Untergeschoß gibt es verschiedene Restaurants und Geschäfte, die wir uns kurz anschauen können.

NYC 2015_fidelis45

Danach fahren wir weiter durch Little Italy, Chinatown, Greenwich Village, Soho.
Im Bus erzählt uns unser Reiseleiter, dass in New York 35 % Weiße, 28 % Lateinamerikaner, 24 % Schwarze und 11 % Asiaten leben. Es gibt 14.000 gelbe Taxis, die sog. „Cabs“.
40 % der New Yorker hat keine Altersrücklage. Die Mieten sind horrend. Für normale Wohnungen zahlt man heute 3.000 Dollar im Monat. Im Central Park kostet eine Wohnung im obersten Stock 90 Mio. Dollar. Viele Reiche kaufen sich Wohnungen als Geldanlage, als sog. Condominium.

Für die Mittagspause lädt uns der Bus am Winter Garden im südlichen Manhattan aus. Der große Glaspalast steht in unmittelbarer Nähe des World Trade Centers und wurde beim Einsturz der Türme stark beschädigt. Vor dem Gebäude ist eine große, mit Palmen bewachsene Plaza. Im Gebäude sind Restaurants und Geschäfte. Wir haben eine Stunde Zeit und suchen uns ein nettes Plätzchen, um einen Salat zu essen. Danach bummeln wir noch etwas über die Plaza. Am Wasser lässt es sich gut aushalten. Es ist ruhig hier und mir scheint, als wäre ich überhaupt nicht im geschäftigen New York, sondern irgendwo auf Mallorca.

NYC 2015_fidelis45


Alle sind pünktlich am vereinbarten Treffpunkt und gemeinsam spazieren wir zum nahe gelegenen One World Trade Center und der Gedenkstätte für 9/11. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass auf dem Gelände von Ground Zero vier neue Wolkenkratzer entstehen, wovon das One World Trade Center, auch Freedom Tower genannt, bereits steht und die Aussichtsplattform einen Tag nach unserer Abreise, am 23. Mai eröffnet wurde. Die Höhe des One World Trade Center beträgt 1776 Fuß, das sind 541 m und soll damit an das Jahr der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung erinnern.







Die Gedenkstätte besteht aus zwei großen Wasserbecken, die jeweils auf dem Grundriss der Zwillingstürme stehen. In die Mauern um die Wasserbecken sind die Namen der Toten eingraviert. Das Wasser fällt neun Meter tief in zwei Gedenkräume. Der Platz an der Gedenkstätte ist mit vielen Bäumen bewachsen, die das Leben symbolisieren sollen.

NYC 2015_fidelis45
NYC 2015_Rose56
NYC 2015_fidelis45
Erinnerungswand für die getöteten und später verstorbenen Feuerwehrleute

NYC 2015_fidelis45


Uns bleiben 20 Minuten Zeit, danach treffen wir uns am gegenüberliegenden Ein/Ausgang und gehen die wenigen Meter zur Wall Street. Hier stand tatsächlich einmal eine Mauer (wall), die die Nordgrenze von Neu Amsterdam markierte. 1624 kamen die ersten weißen Siedler aus Holland, um mit den Indianern Pelzhandel zu betreiben. Sie nannten ihre neue Heimat Nieuw Amsterdam.

1792 wurde die Börse eröffnet, die New York Stock Exchange.

Hier ist die Geschichte nachzulesen

NYC 2015_fidelis45


Schräg gegenüber der Börse steht das Federal Hall National Memorial, früher das U.S. Custom House, das 1842 erbaut wurde und mit seinen Säulen an Bauwerke in Griechenland erinnert. Es war das erste Capitol der Vereinigten Staaten von Amerika. Hier fand der Amtseid von Georg Washington statt; sein Denkmal steht auf den Stufen des Gebäudes, das heute ein Museum beherbergt.

NYC 2015_Rose56


Der Bus soll uns wieder abholen, steht aber an einer anderen Stelle und so müssen wir über eine halbe Stunde warten, bis er endlich kommt und wir zum Abschluss des Tages zum High-Line Park fahren.

Er wurde 2009 auf einer 2,5 km langen stillgelegten Trasse der alten Hochbahn eröffnet. Eine grüne Oase mitten in der Stadt mit Blumen, Sträuchern, kleinen Bäumen, Gras.

Eigentlich wollten wir noch in den Chelsea Market, aber dort ist es so voll, dass wir 20 Minuten hätten warten müssen, um überhaupt eingelassen zu werden. Da wir durch das Warten auf den Bus sowieso schon spät dran sind, fährt uns der Bus zurück ins Hotel.

NYC 2015_Rose56
Chillen im High Line Park - mich würden die vielen Touristen stören

NYC 2015_fidelis45



Unterwegs halten wir für einen Fotostop am sog. Bügeleisengebäude.

Das Flatiron Building (auch Fuller Building) ist ein 1902 an der Kreuzung der Fifth Avenue, des Broadway und der 23rd Street in dem nach ihm benannten Flatiron District von Manhattan errichtetes Hochhaus. Aufgrund seiner ungewöhnlichen Keilform gehört das 91 Meter hohe Gebäude zu den Wahrzeichen New York Citys.

NYC 2015_Rose56

Im Hotel können wir noch ein wenig ausspannen. Um 18 Uhr ist Aufbruch zum gemeinsamen Spaziergang und Abendessen in einem Restaurant.

In der Heartland Brewery am Times Square in der 43rd Straße zwischen der 6th und 7th Avenue erwartet uns ein leckeres Menü. Als Vorspeise wird eine Platte mit Salat in die Mitte des Tisches gestellt, beim Hauptgericht können wir wählen zwischen Spare Ribs und Salmon/Lachs. Die nicht-alkoholischen Getränke sind frei.

NYC 2015_Rose56

In einer Brauerei entscheidet man sich allerdings für Bier und das tun wir auch, wobei ich das Leichtbier wähle, das unserem alkoholfreien Bier ähnelt.

Trotz eines vollen Magens schlafen wir gut und sind am Pfingstsonntag wieder um 7 Uhr beim Frühstück.



Hier geht's weiter zum dritten Tag in New York

Artikel Teilen

 

Artikel bewerten
5 Sterne (4 Bewertungen)

Nutze die Sterne, um eine Bewertung abzugeben:


0 0 Artikel kommentieren

Regional > Mainz > Reiseberichte der Mitglieder > 02 - Rosemaries Reiseberichte > 04 - New York 2015 > Zweiter Tag New York