Ein Tag bei der Kräuterfrau Hannelore, Sonntag, den 13. April 2014
Nachdem ich Anfang Juni 2013 bei Hannelore einen Kräutertag erlebt hatte, war ich sehr begeistert und wollte Euch motivieren, auch so einen Tag mit zu erleben.
Beim Frühstück in der Schlossküche in Bückeburg im Juni 2013 hat Hannelore dann einen Teil von Euch kennen gelernt. Sie war von Euch begeistert.
Im September 2013 hat sie sich uns dann angeschlossen und ist mit der Frauengruppe mit ins Sauerland gefahren.
Wir erlebten Wellness pur und beschlossen dort den Tag bei der Kräuterfrau im April 2014.
Wir freuten uns auf den Tag. Keiner wusste wie der Tag verlaufen würde. Hannelore hat sich fantastisch vorbereitet. Um 10 Uhr sollte es losgehen.
Schon der Weg zur Kräuterfrau war eine Augenweide aus dem Auto zu schauen. Die Rapsfelder stehen in voller Blüte. Die Wildkirschenblüten stehen auch in voller Pracht. Pünktlich um 10 Uhr treffen wir ein.
Hannelore begrüßt 10 FA-Mitglieder und freut sich, mit uns einen erlebnisreichen Tag zu verleben. Sie gibt einige Tipps und sie verrät uns, dass wir die Akteure sein werden und sie gibt Anweisungen, die wir dann ausführen müssen. Sie steht mit Rat und Tat zur Seite.
So wurde es dann auch. Mit viel Lob, das wir bekamen, waren wir voll bei der Sache.
Ausgestattet mit Eimern, wo die Kräuter hineinkommen sollen, entführt Hannelore uns auf den höchsten Punkt hinter ihr Haus, um uns einen Ausblick von ihrer Heimat zu geben. Wir blicken dabei über den Deister, den Süntel und den Bückeberg.
Zunächst widmen wir uns den Gänseblümchen, auch Maßliebchen, Bellis perennis, Monatsröserl oder Tausendschön genannt. Da sind wir gleich wieder bei FA, denn wir haben unser 1000schoen gleich mitgebracht.
Diese Werkzeuge kommen gleich alle in Gebrauch.
Aus einem Wildkräuterbüchlein liest Edith die Merkmale des Gänseblümchens vor. Hannelore zeigt uns, wie wir die Gänseblümchen mit Wurzeln aus der Erde herausstechen sollen, denn es werden auch die Blätter für den Brotaufstrich benötigt. Alle mit Messern und Eimern ausgestattet verteilen wir uns auf einer großen Wiese und gehen den Gänseblümchen mit Wurzeln zu Leibe.
Alle sind hier fleißig und stechen Gänseblümchen aus. Viele Hände schnelles Ende.
Nun kommen sie in die Veranda auf den Tisch und werden verarbeitet.
Die Ernte war erfolgreich. Ruck zuck sind die Eimer gefüllt.
An der Hauswand wächst eine Bärlauch-Fläche. Hannelore ermuntert uns, doch mal die Bärlauch-Knospen zu kosten. Ich stecke sofort eine davon in den Mund. Einige tun das gleiche. „Wonach schmeckt es denn?“ fragt Hannelore. Als sie nachfragte, ob es wohl nach jungen Erbsen schmecke, konnten die Probierer ein klares ja abgeben. Also ein essbares Wildkraut.
In der Veranda werden die Tausendschön auf den Tisch geschüttet und nun wird der Haufen geputzt und zur Wäsche vorbereitet.
Nebenan am großen Tisch waren die Männer dabei, die Brennnesselblätter, die sie vorher gesammelt hatten, von den Stielen zu entfernen. Wie man sieht, haben sie am Kribbeln an den Händen ihre wahre Freude. Klaus hat sogar einen Gummihandschuh an, das nützte ihm so gut wie gar nichts. Edith meldet, wir sind fertig mit unseren Gänseblümchen. Die Männer haben ihr Wunderwerk auch vollbracht. Das muss belohnt werden mit einer ersten Pause. Der große Tisch wird abgeräumt und schön gedeckt. Hannelore wäscht inzwischen die gepflückten Wildkräuter.
Hannelore hatte Teewasser aufgestellt. Jeder erhält eine Tasse voll Wasser, wo je ein Rosmarinzweig hineingegeben wird. Schmeckt allen gut, wird zu Hause wiederholt. Auf den Tisch kommt ein gedeckter Apfelkuchen, der sichtlich allen schmeckt. Gefunden hat Vera das Rezept im Internet. Wer es haben möchte, muss sich bei ihr melden.
Nun wird der Brotaufstrich hergestellt.
Links: Gänseblümchen und die Blätter - rechts: Scharbockskraut
ein wenig Blut-Ampfer, alles klein geschnitten, eine Zwiebel glasig auslassen, geriebener Käse, Quark, etwas Öl, Salz, Pfeffer, Zitrone und gemahlene Walnüsse, alles mit dem Stabmixer pürieren.
Gänseblümchen und Gundermann Blüten werden als Deko für den Brotaufstrich genommen.
Es ist gut für die Augen, das Blut, die Haut und den Geist.
Wir stellen alle gemeinsam ein Getränk her, was allerdings später als Suppe gegessen wird. Ein Smoothie wie es heute modern heißt.
Wildkräuter: Giersch, Gundermann, Brennnessel, Löwenzahnblätter, Süß Dolde, Breitwegerich, Blüten, Pfefferminze, Pimpinelle, Schale einer Bio Zitrone, Banane, etwas Honig, Joghurt, gemahlene Walnüsse, Salz, Pfeffer, Piri Piri, Zucker und Wasser. Kräuter kleingeschnitten, alles zusammen wieder mit dem Pürierstab so lange zerkleinern bis es eine flüssige Masse wird. Wir haben immer wieder abgeschmeckt, bis es unserem Gusto entsprach.
Gruß aus der Küche, ein trinkbarer Salat. Alle haben mitgewirkt. Allen hat es gut geschmeckt, vorher waren alle skeptisch. Hoffentlich werden viele zu Wiederholungstätern.
Hier sind die Männer wieder gefragt und im Einsatz. Es werden deftige Bratlinge aus Brennnesseln hergestellt.
Es wird gezupft, geschnitten, gewiegt, und das Wasser vom Blanchieren ausgepresst.
Pro Person 1 Esslöffel Haferflocken in einer großen Schale mit Wasser angesetzt. Dazu kommen die verarbeiteten Brennnesseln und alle anderen Kräuter, die vorher erwähnt oder die gerade zu finden sind. Zwiebel kleingeschnitten, Eier, Salz und Pfeffer. Alles wird zu einer Masse verknetet, so dass daraus Bratlinge geformt werden können. Bernhard und Klaus haben sich der Masse gewidmet und sich an die Herdplatte gestellt und alles mundgerecht gebraten.
Edith und Brunhilde machen sich an die Haferflockenplätzchen (Puffer) die dann von unseren Bratmeistern ebenfalls ausgebacken werden.
Den Abschluss fanden Brennnesselblätter in einem Omelette Teig eingetaucht und ausgebacken. Gegessen wurden sie mit Zimt und Zucker bestreut. Den Männern machte es ausgiebig Spaß. Sie überlegen, diese Spezialität auf dem Herbstmarkt anzubieten.
Als Nachtisch schmeckte uns eine Quarkspeise aus Süßdolde, Pfefferminz, Saft einer Bio-Zitrone sowie die Schale davon, Zucker, Magerquark und Milch. Alles wie vor, gehackt, verrührt, abgeschmeckt und genossen. Siehe Foto.
Da noch eine große Kanne mit Kaffee anzubieten war und auch von dem Apfelkuchen noch einige Stücke übrige waren, rundeten wir damit den Nachmittag ab.
Wir verabschiedeten uns von Hannelore mit dem Satz: „Danke, es war ein interessanter Tag bei Dir. Wir nehmen viele Ideen für unsere Kochkünste mit und würden gern nächstes Jahr im April wieder hier bei Dir sein.“ Sie freut sich darauf.
Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto.
Ein Albumbild von heute findet Ihr im Tagebuch bei -1000schoen-.
Texte: –Mimisoma-
Fotos: –Foersterle- und –Mimisoma-
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