Zur Apfelblüte in das Alte Land am 20.04.2008
Nur die Kirschen blühten gerade
Wir waren zwei Wochen zu früh, haben die Fahrt dennoch genossen. Aber lest selbst.

Mit dem Kneipp-Verein unterwegs am 20.04.2008
Vera, genannt Mimisoma, hat diese Fahrt organisiert und folgenden Bericht dazu geschrieben.
Der Kneipp Verein Stadthagen e.V. hat seinen diesjährigen Ausflug nach Jork ins alte Land zur Baumblüte unternommen. Jork ist eines der größten Obstanbaugebiete in Europa. Es wurde das Museum in Jork besichtigt. Stade konnte auf eigene Faust erobert werden. Die Teilnehmer haben nicht viel von der Baumblüte gesehen, da die Sonne die Blütenpracht noch nicht hervorlocken konnte. Trotzdem haben alle viel Spaß gehabt und konnten viel dazulernen bei einer Rundfahrt mit Führung. Ein Herr in Tracht begleitete die Gruppe und wusste: „Die Schafe auf dem Deich halten den Rasen kurz. Damit die Schafe nicht weglaufen, sind die Deiche eingezäunt. Die Reetdächer sollten jährlich von Spinnweben gesäubert werden, da die Spinnweben bei Feuerausbruch ein unwahrscheinlicher Feuerleiter sind. Um ein Haus mit Reet zu decken kommt das Reet aus Ungarn, doch der Reetdachdecker ist heimisch.
Die Tulpe ist die Blume der Auferstehung, da sie jedes Jahr aus neue wieder aufsteht. Die Mühlenflügel haben eine ganz bestimmte Aussage, es kommt darauf an in welcher Richtung die Flügel stehen“. Es wurde das Lühe - Sperrwerk angefahren.
Überall standen am Straßenrand Schilder gegen die Elbvertiefung. Die Altenländer sind dagegen. Wenn die Elbe tiefer gelegt wird besteht die Gefahr dass die Deiche unterspült werden. Außerdem kommt dann bei Flut mehr Salzwasser in die Flüsse und Priele. Die Obstbauern nehmen dieses Wasser zum Bewässern der Bäume. Es entsteht dadurch eine Berostung an den Blättern und die Äpfel bekommen braune Stellen. Im gesamten Alten Land konnten gut erhaltene alte Fachwerkhöfe mit Prunkpforten, den so genannten Altländer Toren bewundert werden.
Alle waren zufrieden.

Auf der Hälfte der Strecke machten wir eine kurze Pause auf dem Rastplatz von Brunautal. Dann ging es weiter und der Fahrer erzählte uns auf dem Weg dorthin, was es rechts und links der Autobahn so zu sehen gibt.

Ca. 2 Wochen zu früh, denn es blühte noch nicht viel
Das Alte Land ist das größte zusammenhändende Obstanbaugebiet Mitteleuropas und erstreckt sich von Stade bis Buxtehude an der Elbe entlang. Ein etwa 8,50 m hoher Deich schützt die Region vor Überschwemmungen.

Vor dem Museum von Jork wurden wir von einem historisch gekleideten Fremdenführer in Empfang genommen. Hier starteten wir mit dem Besuch des Museums.

Hier wird uns die Prunkpforte, die Bauweise und die Dacheindeckung aus Reed, das aus Ungarn kommt, erklärt

Das Museum ist ein typisches Zweiständerhaus.
Rechts und links neben der großen Diele war das Vieh untergebracht. Im hinteren Teil lebte die Großfamilie. Die Brauttür konnte nur von innen geöffnet werden. Sie wurde nur zur Hochzeit, bei Feuer und Beerdigungen genutzt.

Dieses recht eindrucksvolle Modell zeigt den Aufbau eines solchen Hauses. Das Museum hatte früher nicht an diesem Ort gestanden, sondern wurde aus einem alten Hof erbaut.


Der Tante Emma-Laden gehörte früher einmal Tante Rosa, die im Alter von 85 Jahren als Vermächtnis, ihren Laden an das Museum gab.
Tante Emma-Laden
Die Geschichte dazu hören

Daneben die Abbildungen der Prunktore
Auch hierzu gibt es Geschichten, die man sich anhören und nachlesen kann.
Lockere Sitten
Großer und kleiner Stuhl


Das Melkrad
erinnert mich sehr an meine Jugendzeit in den Sechziger Jahren. Bei uns auf dem Hof gab es nur zwei Fahrräder. Eines zum einkaufen und eines für den Transport der Milchkannen. Das Ding war sehr schwer und ich konnte es nur schieben.

Reich verzierte Kutschen wurden früher dazu genutzt, die Verwandtenbesuche usw. durchzuführen.

Der Champion
Das war ein Pferd


Nachdem wird die Durchfahrscheune besichtigt hatten, bewunderten wir noch die Dauben des Daches. So etwas lässt sich so formschön nur mit REED aus Ungarn realiseren.

Das Rathaus von Jork - historisch und wunderschön erhalten
Auch hier bekamen wir ein paar nette Geschichten von unserem Fremdenführer zu hören, bevor es dann mit der Rundfahrt weiterging.


Jork hat auch heute noch zwei Leuchttürme, die noch in Funktion sind.
Den obern und den unteren Leuchtturm. Sie helfen den Steuermännern auf den Schiffen, trotz moderner Navigationsanlage, auf dem Rechten Kurs zu bleiben und das Fahrwasser der Elbe sicher zu treffen. An dieser Stelle sei auf die angedachte Vertiefung der Elbe hingewiesen, die von den Landwirten strikt abgelehnt wird. Dabei käme sehr viel salzhaltiges Wasser (Brackwasser) in die Nähe des Alten Landes, was bei der Bewässerung äußerst schädlich ist.


Hier besuchen wir den Obsthof Schliecker und decken uns gerade mit gesunden Äpfeln ein. Wohl dem, der noch kraftvoll zubeissen kann und seine Dritten nicht riskiert.
Die Coregatabs-Liga setzt noch auf das Messer, indem Sie die ganze Frucht viertelt oder gar achtelt, um Sie unbeschadet zu genießen.

Die Glockentürme im Alten Land sind allesamt aus Holz
Da der Untergrund nicht so hohe Tragfähigkeiten ausweist, setzte man hier auf die Leichtbauweise und baute die Glockentürme aus Holz.
Das Innere der Kirche konnte nach dem Mittagessen bestaunt werden. Dann ging es weiter nach Stade.

Der Bus brachte uns auf den großen Parkplatz vor dem Hafen und von dort ging es zu Fuß in die Altstadt, zum alten Hafen.
Mir imponierte besonders der Holzkran, den man innen besichtigen konnte. Hier wurde früher mit Muskelkraft und dem originellen Einsatz von Rädern und Kettenzügen Lasten von und auf die Kähne gehoben.


In der Altstadt laden zahlreiche Cafe´s und Eisdielen zum Verweilen ein.

Schweden waren auch schon hier
Ein Elch kündet davon


Man muß nich unbedingt nach Pisa fahren, um schiefe Gebäude zu sehen.
Der Turm der Kirche St. Cosmar ist einseitig wirklich schief gebaut, wie dieses Foto eindeutig beweist.

Wer entdeckt Vera, genannt Mimisoma?

Das St. Johanniskloster in der Altstadt.

Stader Holzkran
Kann von innen besichtigt werden
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